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Etwas mit der Sprache machen

LITERATURFEST SALZBURG

03/04/19 Die Sprache ist das Material der Autoren. Um die Sprache selber geht es beim 12. Literaturfest Salzburg. Von 22. bis 26. Mai begegnen einander und ihrem Publikum Sprachkünstlerinnen und Sprechvirtuosen und spoken word artists.

Von Heidemarie Klabacher

„Schriftstellerinnen und Schriftsteller arbeiten mit unserer Sprache, sie entlocken ihr unerwartete und überraschende Bedeutungen, sie kombinieren und montieren Wörter, folgen ihrem Klang und Rhythmus. Sie nehmen besonders gerne die bildnerischen und akustischen Aspekte der Sprache zum Anlass, um in Abweichung von den offiziellen Normen mit der Sprache zu spielen“, sagt Christa Gürtler, die heuer das Literaturfest alleine leitet, für das kommende Jahr aber neuerliche Veränderungen im Leitungsteam ankündigt.

Zu erleben sind beim 12. Literaturfest Salzburg die Schweizer Spoken-Word-Performerin Ariane von Graffenried, der preisgekrönte broken german-Autor Tomer Gardi und niemand Geringerer als Gerhard Rühm bei der Eröffnung am 22. Mai im Solitär. Weiters zu Gast sind Wolf Haas, Rosa-Pock, das Vater-Tochter-Duo Cvetka und Florjan Lipuš, Nora Gommringer, der rätoromanische Autor Leo Tuor oder die Lyrikerinnen Kerstin Hensel, Margret Kreidl und Anja Utler. Einer der Höhepunkte verspricht schon im Vorfeld der gemeinsame Auftritt von Michael Maertens, Annette Paulmann und Falk Rockstroh zu werden, die mit der Sprech-Oper Aus der Fremde von Ernst Jandl, in der Einrichtung von Festspiel-Schauspielchefin Bettina Hering, zu Gast sein werden. Auch Hausbesuche, also Lesungen im privaten Rahmen, wird es wieder geben, heuer mit Gudrun Seidenauer.

Die Programmschienen sind bereits vertraut. Im Abendprogramm präsentieren etwa die Spoken-Word-Künstlerin Nora Gomringer und der Jazz-Musiker Günter Baby Sommer erstmals in Österreich ihr Programm Günter Grass: Grimms Wörter – „eine Liebeserklärung an die deutsche Sprache“. Wolf Haas präsentiert sein exklusiv für das Literaturfest entwickelte Best-of-Programm Jetzt ist schon wieder was.

Zum Abschluss lädt das Literaturfest Salzburg auch heuer zur Matinee mit Lyrik und Musik auf die Edmundsburg: Kerstin Hensel ziehe in ihrem Gedichtband Schleuderfigur allen poetischen Register. Margret Kreidls Gedichte „überraschen uns immer wieder, es sind Gedichte mit Fußnoten“, so Christa Gürtler über Kreidls neuen Band Hier schläft das Tier mit Zöpfen. Anja Utler liest aus ihrem poetischen Langzeitprojekt Aus der Welt. In 33 Sätzen.

An den Schaufenstern der Salzburger Altstadt sind in diesem Jahr Sätze von Margret Kreidl aus ihrem Band Zitat, Zikade. Zu den Sätzen zu lesen. Die gebürtige Salzburgerin lebt als freie Schriftstellerin in Wien. Für ihre Prosa, Gedichte, Theaterstücke und Hörspiele wurde sie vielfach ausgezeichnet.

In das neue Stadtquartier in der Riedenburg führt der Stadtspaziergang welt:bühne:riedenburg, auf dem Texte gelesen und Performance stattfinden wird: dieser Spot on Riedenburg wird aufgeblendet in Kooperation mit der Initiative Architektur, dem Literaturforum Leselampe und ohnetitel – netzwerk für theater und kunstprojekte. Während des Literaturfestes ist wieder das Bücherfahrrad in der Stadt unterwegs, das Lust auf's Lesen machen will und zum Bücher mitnehmen einlädt. Studierende des Thomas Bernhard-Institutes gestalten unter dem Motto Dadamade dadaistische Lautskulpturen im Zwergelgarten.

Literaturfest Salzburg – von 22. bis 26. Mai - www.literaturfest-salzburg.at
Bilder: dpk-klaba

 

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