Riwan oder der Sandweg
IM PORTRÄT / KEN BUGUL
07/11/17 Ken Bugul ist eine der wichtigsten Schriftstellerinnen Westafrikas, „eine zweifelnde und zugleich provokante und radikale Stimme, die in ihrem Schreiben mit Mut zu eigenständigen Positionen gesellschaftlich brisante Themen verhandelt“. Am Mittwoch (8.11.) ist Ken Bugul auf Einladung von prolit, Südwind, Losito und AAI zu Gast im Literaturhaus.
Im ihrem erstmals auf Deutsch erschienenen Roman „Riwan oder der Sandweg“ lässt Ken Bugul ihre Ich-Erzählerin nach einem Studium in Belgien in ihr senegalesisches Dorf zurückkehren, wo sie zur 28. Frau des Serigne, des spirituellen Führers des Dorfes, wird… „In ihrer besonderen Position als intellektuelle, mit der westlichen Kultur vertraute Frau versucht sie die Gratwanderung eines Lebens zwischen Tradition und westlicher Moderne. Wie beiläufig werden anhand ihrer Geschichte die ambivalenten Aspekte von Polygamie, hybriden kulturellen Identitäten sowie jenen der Geschlechter erkundet“, so Petra Nagenkögel von prolit.
„Vor der Lesung zeigen wir den Film „Ken Bugul – niemand will sie“. Die Regisseurin Sabine Voser zeichnet ihn ihrem einstündigen Porträt Ken Buguls Biografie nach und reflektiert dabei die Beziehungen zwischen Afrika und Europa.
Mariétou Mbaye alias Ken Bugul - so ihr selbstgewähltes Pseudonym – wurde 1947 in einem isolierten Dorf im Senegal geboren, der noch französische Kolonie war. Als erstes Mädchen der Familie ging sie zur Schule, 1971 erhielt sie ein Stipendium zum Studium in Belgien. In Europa entdeckte sie neue Ideologien und Freiheitsideen, die moderne Kunst, aber auch Drogen Prostitution. Als 30jährige kehrte sie in den Senegal zurück, seit 1986 arbeitete sie in über dreißig afrikanischen Ländern für internationale Organisationen zu den Themen Familienplanung und Frauenrechte. Ken Bugul veröffentlichte bisher zehn Romane, zwei davon sind in deutscher Übersetzung erhältlich, „Riwan oder der Sandweg“, ausgezeichnet mit dem Grand Prix Littéraire de l’Afrique Noire, ist in der Übersetzung von Jutta Himmelreich im Verlag AfricAvenir erschienen. (prolit/dpk-klaba)
Ken Bugul ist am Mittwoch (8.11.) zu Gast im Literaturhaus – Filmporträt 18.30 Uhr, Lesung 20 Uhr - www.literaturhaus-salzburg.at
Bild: Literaturhaus/prolit