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Komisch bis klangvoll

 10. LITERATURFEST SALZBURG / ERÖFFNUNG

18/05/17 „Elf Jahre ist es her, seit die Idee zu einem Salzburger Fest für die Literatur geboren wurde und wir sind stolz, dass wir so vielen Zuhörerinnen und Zuhörern immer wieder Freude bereitet haben“, sagte Jochen Jung. Er hat am Mittwoch (17.5.) in der Großen Aula sein letztes Literaturfest eröffnet. Leiterin und Leiter bleiben Christa Gürtler und Klaus Seufer-Wasserthal.

Einmal mehr zeigte schon die Eröffnung, wie „abwechslungsreich Literatur sein kann“: Vom „Stottern und Poltern“ handelt das Werk des Schweizer Dramatikers und Spoken-Word-Poeten Guy Krneta, der mit viel Tempo und Witz das Sprechen selbst in den Mittelpunkt gerückt hat. In eine ganz andere Welt entführte Sabine Gruber die die Gäste. Sie begibt sich in ihrem Roman „Daldossi oder Das Leben des Augenblicks“ tief in die Lebenswelt eines Kriegsfotografen und zeichnet dessen Erlebnisse nach.

Absurd komische Geschichten von der Supermarktkasse oder der kitschigen Liebe eines Paares, erzählte die Berliner Satirikerin Kirsten Fuchs. Mit Franz Schuh, der ebenso klug wie persönlich über das Glück philosophiert hat, endete der Eröffnungsabend.

Dass ein Leben ohne Literatur sinnlos ist, darüber waren sich die Eröffnungsredner des 10. Literaturfestes einig: Landtagsabgeordneter Simon Heilig-Hofbauer, Gemeinderat Sebastian Lankes und Gastgeber Jochen Jung betonten die Bedeutung der Literatur für jeden Einzelnen, aber auch für die Stadt Salzburg. Über 350 Autorinnen und Autoren aus dem deutschsprachigen Raum und an die fünfzig Musiker und Schauspieler waren in den letzten zehn Jahren zu Gast beim Literaturfest. „Prominente Namen aus der Welt der Literatur und Bühne, ebenso wie viele Debütantinnen und Debütanten gaben dem Fest seinen unverwechselbaren Charakter.“ Das grüne Jubiläumsbooklet lese sich, so Jochen Jung, „wie ein Who is Who der Szene“.

Deshalb schwinge, so Jochen Jung, „schon eine gute Portion Wehmut mit“, wenn er sich als aktiver Kurator nach zehn Jahren zurückzieht. „Der Bart wird immer weißer, ich nicht jünger und ich möchte meine Kräfte sortieren“, sagt Jochen Jung. Das Festival wird weiterhin in den bewährten Händen von Christa Gürtler und Klaus Seufer-Wasserthal bleiben.

In den kommenden Tagen werden unter dem Motto „Schöne Aussichten“ rund weitere vierzig Autorinnen und Autoren an verschiedensten Orten der Stadt lesen, diskutieren und performen. (LF/dpk-klaba)

Heute Donnerstag (18.5) steht um 19.30 im Jazzit eine Uraufführung auf dem Programm: Das Trio-Projekt von Susanna Ridler, Peter Herbert und Wolfgang Puschnig vertont Textfragmente von Gert Jonke zur „Geometrie der Seele“ – www.literaturfest-salzburg.at
Bild: LF/Erika Mayer

 

 

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