Kommen, staunen, erleben
REGIONALMUSEEN / MUSEUMSFÜHRER
09/04/13 Es geht schon was weiter bei den Museen: Als das Landesmedienzentrum 1980 die erste Broschüre „Museen im Land Salzburg“ herausgab, waren darin 29 Regionalmuseen beschrieben. In der soeben erschienenen vierten Auflage sind es 115. Schaut man online nach, sind es gar 135 Museen und Sammlungen.
Von Reinhard Kriechbaum
Neu hinzugekommen ist zum Beispiel das „Noriker Pferdemuseum“ in Niedernsill. Aber dort kann man nicht nur etwas über die Pferde erfahren, deren Name von der einstigen römischen Provinz Norikum abgeleitet worden ist. Der Kulturverein Samerstall betreibt auch das Tauriska-Mundartarchiv. Solche Doppel- und Mehrfach-Schwerpunktbildungen sind nicht selten bei den Regionalmuseen. Es gilt ja in diesen kleinen Schausammlungen einerseits, allgemeine Dinge zur Volkskunde der Region zu bewahren. Andrerseits drängen sich eben die wirtschaftlichen, sozialen, naturkundlichen Auffälligkeiten im jeweiligen Umkreis auf. Heuer im Herbst wird etwa in Bürmoos ein „Museum der Geschichte Torf – Glas – Ziegel“ eröffnet werden. Dieser neue Punkt im Museumsführer ist also Zukunftsmusik, so wie in der Stadt das sogenannte „Domquartier“, mit dem es im Mai 2014 ernst wird.
2008 wurde die „Bachschmiede Wals“ eröffnet, die sich vor allem als sehr aktives Kulturzentrum in Stadtrandlage positioniert hat. Die Schauschmiede mitsamt Hufeisensammlung der Familie Ebner aus Loig, aber auch die hier präsentierte Spielzeugsammlung von Karin Gugg sind reizvolle Charakteristika hier. „Hochzeitsgeschichten und andere Sachen“ schließlich kann man in einem vierten neu aufgenommenen Regionalmuseum erfahren, im Hellbauerhaus in Göming in der Nähe von Oberndorf. Neu in der Stadt Salzburg: das Stefan Zweig Centre.
Rede sich kein Besucher auf vermeintlich lange Wegstrecken aus: „Historische Hobel und Werkzeuge“ (Bergheim), eine alte Pulvermühle (Elsbethen) oder das Radiomuseum (Grödig) könnte man locker von Salzburg aus mit dem Fahrrad ansteuern. In die „Obertrumer Puppenwelt“, in eine Messingschmiede (Ebenau), zur römischen Vergangenheit (Neumarkt), in ein Armenhaus für nicht mehr vermittelbare Dienstboten – „Einleger“ – Obertrum), oder zur Hundsmarktmühle (Thalgau) sind es jeweils kaum zwanzig Minuten mit dem Auto. Auch nicht länger fährt man zum Marmormuseum im Gemeindeamt von Adnet, wo der Museumsführer am Dienstag Vormittag (9.4.) vorgestellt worden ist. Die Vielfalt beim Durchblättern verblüfft immer wieder aufs Neue: „Kommen, staunen, erleben“ ist ein adäquater Untertitel.
Eine Neuerung in dem Museumsführer ist auch, dass ein QR-Code abgedruckt ist – man kann also via Smartphone unmittelbar weitere Informationen zu den Museen abrufen. Der Museumsführer, von dem 3.500 Stück aufgelegt wurden, weist natürlich auch auf die großen Museen in Stadt und Land hin, vom Kelten- bis zum Salzburger Freilichtmuseum, vom Salzburg Museum und seinen Zweigstellen bis zum Dommuseum.