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Ein Herz mit Reißverschluss

OBERNDORF / JUGEND-KUNSTPROJEKT

28/06/16 In keinem anderen Ort Salzburgs hatte der Vertrag von München 1816 solche Auswirkungen wie in Oberndorf und Laufen: Plötzlich zog sich eine Staatsgrenze quer durch die Ansiedlung. Dieses Thema der geteilten Stadt hat das Jugend-Kunstprojekt „Geteilte Städte – an die Grenzen gehen“ der Johann-Michael-Rottmayr-Akademie aufgegriffen.

Die Idee dazu stammte von Thomas Stadler. Das Kunstprojekt wird von Salzburg 20.16 unterstützt und war auch in das große Historische Marktfest in Oberndorf und Laufen am Sonntag (26.6.) eingebettet.

„Junge Leute, die lange nach dem Fall der Berliner Mauer geboren sind, erfahren auf diese künstlerische Weise, wie sehr politisch gezogene Grenzen das Leben der Menschen bestimmen“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer. „Die Auseinandersetzung mit Grenzen im direkten und übertragenen Sinn ist ein Thema, das nach der Brexit-Abstimmung der Briten mehr als aktuell ist.“

Das Jugend-Kunstprojekt „Geteilte Städte“ soll anschaulich machen, wie Grenzen damals wie heute gewachsene soziale Einheiten irritieren oder ganz zerreißen.

Im Sommer 2016 besuchen die jungen Künstlerinnen und Künstler auch andere Städte, die durch den Wiener Kongress geteilt wurden, wie zum Beispiel Görlitz und Laufenburg. An symbolischen Orten werden Interventionen im öffentlichen Raum durchgeführt. Die Jugendlichen sehen in den ersten Brainstormings vor allem die „Grenzen im Kopf“ und die Notwendigkeit einer überregionalen Solidarität.

Ein T-Shirt mit Herz und rotem Reißverschluss mitten durch? Das Herz hat sich der Oberösterreichische Künstler Günter Hartl, der für Oberndorf das Leopold-Kohr-Denkmal geschaffen hat, ausgedacht. „Herz-Zeigen“ heißt seine Aktion, die auch am Sonntag beim Historischen Marktfest stattfand. Die Landkarte von damals zeigt Hartl in der Form eines Herzens, das durch die neue Salzachgrenze – der Reißverschluss – quasi zerschnitten ist.

Das Herz gibt es nicht nur als Leiberl: Das große Objekt hat statt einem reißverschluss ein Klettband, so kann man es effektvoll auseinandernehmen und – die Symbolkraft ist schwerlich zu überbieten! – wieder zusammenfügen. Das ist, mit Mahnwachen und Umzügen, am Sonntag auf der Salzachbrücke und dem Europasteg anschaulich zelebriert worden. (Landeskorrespondenz/dpk-krie)

www.geteilte-staedte.eu; www.erinnerungsjahr.eu
Bild: www.geteilte-staedte.eu

 

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