Rund um den Küchentisch
HINTERGRUND / ORTUNG
31/08/15 Das Künstlersymposion „Ortung“ hat eine neue Ausrichtung bekommen. Es findet in den nächsten drei Wochen, bis 20. September, in der Oberpinzgauer Gemeinde Stuhlfelden statt. Für „Ortung“ verantwortlich ist jetzt der bildende Künstler und Musiker Wolfgang Seierl.
Dass beim Essen die Leute zusammenkommen ist ja eine alte Weisheit. Vielleicht auch schon beim Kochen. „Ausgangspunkt dieser Begegnungen ist der Küchentisch“, erklärt Wolfgang Seierlr neuen „Ortung“. Das Kochen (in den Küchen potentieller Gastgeber und Gastgeberinnen), das gemeinsame Essen „als Zeremoniell der Gemeinschaft, als Grundlage für den Aufbau von Beziehung, Austausch und Interaktion“. Es soll also nach seierls Vorstellungen in Stuhlfelden keinen zentraler Platz des Verortens geben, sondern viele ausgesuchte Orte und Räume: „Der Küchentisch, das Kochen als Metapher für Schaffen, Experimentieren, Brodeln, Schmieden, Planen, Aushecken, Genießen.“
Gemeinschaft soll da also allmählich entstehen, Partnerschaften zwischen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auf der einen Seite und den Bewohnern des Ortes auf der anderen sich nach und nach ergeben: „Das Auskundschaften von Arbeitsräumen oder Arbeitsmöglichkeiten etwa, das Suchen und Finden von Material.“ Logisch, dass jemand, der an Skulpturen arbeitet, nach anderen Materialien und Impulsen sucht als beispielsweise ein Maler.
An Kreativität auf unterschiedlichen Ebenen sollte kein Mangel sein. Die Designerin Billyjean kommt aus dem belgischen Antwerpen, wo diese Disziplin einen besonders fruchtbaren Boden hat. Stephen Mathewson, ein Weltenbürger, der zwischen Salzburg, Wien und den USA pendelt, wird sich mit Grafik und Musik beschäftigen. Ebenfalls aus der musikalischen Ecke kommt die Komponistin Veronika Mayer (im Bild links). Die Gebiete der Salzburgerin Esther Moises (Salzburg/A) sind Installation und Performance. Teresa Präauer (Wien/Linz) ist in der Literatur ebenso daheim wie in der Malerei. Skulpturen und Objekte sind schließlich Arbeitsgebiet von Benoit Tremsal (Detschland/Frankreich). „Die Erfahrungen und Prozesse sind Quelle für Weiteres, außerhalb des Symposiums Liegendes vielleicht“, hofft Seierl.
Das offene Konzept sieht vorerst keine Veranstaltungen vor. „Es sei denn, solche ergeben sich im Verlauf des Symposiums“, so Seierl. Darüber werde man dann über die Webseite, per E-Mail und über Facebook rechtzeitig informieren. (Ortung/dpk)