Im Geiste Glenn Goulds unterwegs?
IM PORTRÄT / INGRID MARSONER
01/06/11 „Ihre musikalische Intelligenz und unglaubliche Sensibilität, insbesondere die Klarheit und Intensität ihrer Schubert- und Mozart-Interpretationen, haben mich zutiefst bewegt.“ Das schrieb der Komponist Beat Furrer über die Pianistin Ingrid Marsoner, die heute, Mittwoch (1.6.), bei den Hofhaimer Tagen in Radstadt gastiert.
Die Herausforderung scheut sie nicht, weder auf dem Podium noch im Aufnahmestudio: Ihre 2008 erschienene Debüt-CD mit Schubert-Sonaten erhielt von der internationalen Presse große Anerkennung, ebenso ihre erst kürzlich veröffentlichte CD mit Bachs Goldberg-Variationen. Die Goldberg-Variationen wird sie heute auch im Zeughaus am Turm hören lassen. „Mit Glenn Gould in einem Paralleluniversum“ hieß es in einer Kritik über ihr Bach-Spiel, und im Magazin „Bühne“ konnte man kürzlich über diese Interpretation lesen: „Nur wer eine wirklich innige Beziehung zu Bach hat, kann die Goldberg-Variationen so schnörkellos und so wundervoll schlicht spielen wie Ingrid Marsoner.“
Ihr Studium begann sie als Elfjährige an der Grazer Musikhochschule und setzte es in Wien beim legendären Moskauer Pianisten Rudolf Kehrer fort. Bedeutende musikalische Impulse erhielt sie außerdem in zahlreichen Meisterkursen und Privatstunden bei namhaften Pianisten und Pädagogen von Tatjana Nikolajewa bis Alfred Brendel.
Ingrid Marsoner ist neugierig und sucht auch abseitiges Repertoire: So spielte sie im Wiener Konzerthaus gemeinsam mit den Österreichischen Kammersymphonikern die Österreichische Erstaufführung der Klavierkonzerte von Darius Milhaud. Gemeinsam mit dem Sinfonieorchester Biel ist eine CD-Einspielung mit Werken von Hummel und Beethoven geplant.
Eine regelmäßige Zusammenarbeit verbindet sie mit dem Schauspieler Klaus Maria Brandauer. „Ingrid Marsoner ist eine tolle Musikerin, die sich völlig ihrer Kunst hingibt und mit dem Werk förmlich verschmilzt. Ich schätze sie als einfühlsame Pianistin, als expressive Künstlerin und als außergewöhnlichen Menschen“, so Brandauer über die Pianistin. (dpk-krie)