Chronist mit Buntstiften
RADSTADT / AUSSTELLUNG
18/12/20 Corona bringt Termine rundum durcheinander. So kann es schon passieren, dass es fünf Wochen ab vorgesehenem Eröffnungstermin dauert, bis man die Bilder einer Ausstellung auch an der Wand zu sehen bekommt. Aber Vernissage? Geht noch immer nicht.
Die Rede ist von Radstadt und von Norbert Trummer. „Norbert Trummer war 2019 unser Artist in Residence“, erzählt Elisabeth Schneider vom Kulturkreis „Das Zentrum“. „Er war einige Wochen lang mit Bleistift, Farbstiften und Zeichenblock unterwegs.“
36 kleinformatige Zeichnungen mit repräsentativen Ansichten wie der historischen Stadtmauer, den Gärten an der südlichen Stadtmauer sind entstanden. Manches Blatt gilt Blick ins Taurachtal oder verborgene und unbeachteten Winkeln der historischen Stadt.
Dabei gilt generell: Von Ansichtskartenmotiven hat Trummer sich fern gehalten. Da durfte es schon eher ein verfallener Hausteil sein, in dem einst Jausenstation ihre Kalorien feilbot...
„Es ist in jedem Fall ein einmaliges Projekt mit dokumentarischen Charakter, das Bewußtsein schafft für die Einzigartigkeit von Radstadt als Alte Stadt im Gebirge“, so Elisabeth Schneider. Bereits am 29. Oktober hätte die Schau eröffnet werden sollen, aber da war's auch schon wieder aus mit Kulturveranstaltungen. Nun sind die Zeichnungen im Zeughaus am Turm zu besichtigen, das zusammen mit der Öffnung der Bibliothek wieder zugänglich ist: Trummers Bilder im Stiegenhaus.
Was sonst als Ausstellungseröffnung gehandelt würde, darauf heißt es noch warten: Den 15. Jänner hat man ins Auge genfasst für ein Künstlergespräch, für das Bodo Hell eine literarische Intervention vorgesehen hat und wo man Dialekt-Pop von Hirsch Fisch hören wird. Bleibt nur zu hoffen, dass ein weiterer Lockdown nicht wieder alle Pläne vereitelt. (Das Zentrum/dpk)