In zwei Tagen ein Computerspiel?
REPORTAGE / HALLEIN / SCHMIEDE
18/09/19 Wie komme ich in nur zwei Tagen zu einem Computerspiel oder zumindest zu einem Prototypen? Dass und wie das geht, zeigten die GameJams unter der Leitung von Florian Jindra und Rene Baumgartner bei der Schmiede Hallein.
Die Schmiede 2019 nähert sich ihrem Ende (sie dauert bis 20. September). Heuer gab es besonders regen Zuspruch. Rekordverdächtige dreißig Teilnehmerinnen und Teilnehmer werkten beispielsweise von Freitag (13.9.) bis Sonntag (15.9.) im Halleiner Ziegelstadel. Das Thema, auf das sich die überraschend große Gruppe in der ersten Stunde des GameJams einigte, lautete: „You really shouldn't mix those!“. Für viele bedeutete die veranstaltung Neuland: Zehn der „Game-Developer“ hatte davor noch keinerlei Erfahrung mit der Programmierung eines Spiels gesammelt. Dank des Einführungsworkshops durch Rene Baumgartner und Florian Jindra konnten auch sie sofort produktiv arbeiten, was sie mit Feuereifer machten.
Der Phantasie waren keine Grenzen gesetzt. So wurden zum Abschluss neun sehr unterschiedliche Spiel-Prototypen vorgestellt, die von Einzelpersonen oder Gruppen innerhalb der etwas mehr als zwei kreativen Tage des GameJam designt und programmiert worden waren:
In VROOM – A Segway Shooter von Nico Pfeifenberger, Diana Wermescher, Daniel Wiendl und Philipp Sigl strandet ein Segway-Fahrer auf einer kleinen, ziemlich unwirtlichen Insel. Nur mit Hilfe der Computermaus manövriert er/sie sich durch die Hindernisse und Aufgaben und versucht so lange als möglich zu überleben.
Das sechsköpfige Team Samuel Arzt, Michael Großauer, Jonathan Hefter, Laborleiter Florian Jindra, Johannes Schranz und Jakob Vogel lässt Spielerinnen und Spieler in MAGNETS! How do they work?! in die Rolle von Magneten schlüpfen, die sich gegenseitig aus dem Bildschirm stoßen sollen. Overdosed ist ein kooperatives, satirisches Simulations-Lernspiel von Lukas Rosenberger und Florian Innerhuber. Was da zusammengebraut wird? Das Spiel ist die – hoffentlich nicht ganz ernst zu nehmende – Kochanleitung für die Droge Crystal Meth.
Das Thema des GameJam greift das Multiplayer Action Spiel Don’t mix those von Alexander Moser, Iris Dregnat, Stefan Berger, Catalin Palagic und Christina Tranninger fast wörtlich auf. Vier Spieler treten gegeneinander an, werfen dabei mit unterschiedlichen Farbkübeln aufeinander und rufen dadurch unterschiedliche Effekte hervor.
Beim 3D Multiplayer Spiel CowARD Space Police von Johannes Jöbstl, Konstantin Wilke, Oliver Moholi, Judith Wieser, Renate Hausenblas und Laborleiter Rene Baumgartner hat ein Monster aus dem Weltraum das Space Police Department überfallen. Ziel für die Spieler sind aber – nach dem Motto: „Besser ein lebendiger Feigling als ein toter Held“ – nicht heftige Verteidigungskämpfe gegen das Monster, sondern die gelungene Flucht vor ihm.
Das Puzzle Greg's Garbage Garage von Marcel Zurawka, Daniel Hook, Julius Krüger, Felix Kosian und Lars Grevsmühl greift das Thema Müll und dessen Trennung auf. Als Manager einer Recyclingeinrichtung muss ein steter Müllstrom durch geschicktes, automatisiertes Sortieren korrekt getrennt werden.
Die Augmented Reality Shooter ARmor Simulator von Simon Steiner findet, dass auch hässliche Monster das Recht darauf haben sollten, sich zu verlieben. Die Spieler unterstützen das Liebesspiel, indem sie in die Rolle Amoras schlüpfen und Pfeile verschießen.
Im Spiel Keep the Juices flowing von Thomas Kolar treten die Kontrahenten einander als Flüssigkeiten gegenüber, die sich in einem Labyrinth schneller als der/die andere ausbreiten sollen. Der Prototyp Magneting Over It von Jessica Kremnitzer, Pascal Blessing und Ekkehard Damisch lässt zwei magnetische Spielerinnen und Spieler zusammenarbeiten, um gemeinsam durch mit Magneten gefüllte Levels zu manövrieren. (Schmiede/Krisch)
