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Doujishinnkou bei Susi

STUHLFELDEN / CAFÉ SUSI

03/09/18 „Café Susi“ ist ein Kunstprojekt von Wolfgang Seierl (Wien) und Esther Moises (Salzburg/Berlin). Sie haben es im Rahmen der Förderinitiative „Wahre Landschaft“ des Landes Salzburg realisiert. Die Ortsbewohner sollen einander ganz neu und kreativ sehen lernen.

Von 2015 bis 2017 fand das internationale interdisziplinäre KünstlerInnensymposium ORTung unter der Leitung von Wolfgang Seierl in Stuhlfelden statt. „Die wertvollen Erfahrungen und positiven Entwicklungen in diesen drei Jahren in der kleinen Oberpinzgauer Gemeinde haben mich bewogen, ein Projekt für Stuhlfelden zu entwerfen, das auf diesen Erfahrungen und Entwicklungen aufbaut“, sagt Seierl.

Im neben der Pfarrkirche gelegenen „Neumaier Häusl“ waren bis 2016 Flüchtlinge untergebracht. Aufgrund der positiven Erfahrung mit ORTung hat die Gemeinde beschlossen, dieses Haus der Kunst und Kultur zur Verfügung zu stellen. Es soll als Begegnungs- und Arbeitsort künstlerischen und kulturellen Initiativen zur Verfügung stehen, für Ausstellungen, Konzerte, Lesungen, Workshops oder Seminare.

„Mein Projekt Café Susi orientiert sich an der Idee des 'doujishinnkou'“, erklärt Seierl. Das japanische Wort bedeutet „zur selben Zeit am selben Ort“.

Die Choreografin und ORTung-Teilnehmerin Toshiko Oka hat sich unter dem Motto „doujishinnkou“ eine Form des gemeinsamen Tuns und Gestaltens ausgedacht: „Ich habe diese Form in Japan selbst miterleben dürfen. Es ist ein sehr offener, freier und kreativer Umgang mit sich selbst und den anderen einer Gruppe über einen längeren Zeitraum hinweg. Da können sich Strukturen bilden und wachsen, nicht an Ergebnissen orientiert, trotzdem aber auf solche zusteuernd.“

Im Projekt „Café Susi“ sollen die Ortsbewohner aktiv und kreativ eingebunden sein. „Es geht mir in erster Linie darum, Menschen in Stuhlfelden anzusprechen und zu animieren, mitzumachen, sich auf Begegnungen einzulassen.“ Die interessierten Personen werden angeregt, einen Gegenstand ihrer Wahl mitzubringen, sich eine weitere (nicht zur Verwandtschaft zählende) Person aus Stuhlfelden und Umgebung zu suchen, um diese im weitesten Sinn zu „porträtieren“. Das könne beschreibend sein, oder zeichnend. Jedenfalls aber „auf eine kreativ-künstlerische Art, wie es im Alltag mit Gerede oderTratsch normalerweise nicht passiert“, erklärt Seierl. Neue Sichtweisen auf Nachbarn sind angestrebt.

Die allfälligen Ergebnisse (Fotos, Tonaufnahmen, Videos, Zeichnungen, Texte usw.) werden im „Neumaier Häusl“ für alle öffentlich sichtbar und zugänglich sein und sollen durchaus weitere Personen animieren mitzumachen. Und warum ausgerechnet Café Susi? Die Buchstaben SUSI stehen für „soziale und soziokulturelle Interaktionen“.

Präsentation und Abschlussfest am 8. September um 19 Uhr im Neumeier Häusl in Stuhlfelden
Bild: Wolfgang Seierl

 

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