Roboter machen ganz „humane“ MIDI-Musik
IM PORTRÄT / CHRISTOPH JANKA
13/09/16 Christoph Janka erhält das mit 10.000 Euro dotierte Jahresstipendium für Medienkunst für sein Projekt „The Total Mechanized MIDI-Orchestra“. Die Auszeichnung wird im Rahmen der Schmiede Hallein am 14. September im Kunstraum pro arte vergeben.
Wie bereits berichtet, wurde bei der Umstrukturierung der Preis- und Stipendienlandschaft im Kulturbereich der frühere Medienkunstpreis in ein Jahresstipendium umgewandelt. „Für Medienkünstlerinnen und -künstler wird es nun zusätzlich zum Jahresstipendium auch ein Arbeitsstipendium geben", so Kultur-Landesrat Heinrich Schellhorn. Partner des Landes ist ist die Schmiede Hallein.
Ein Orchester aus Motoren, Elektromagneten und pneumatischen Bestandteilen: Das hat Christoph Janka vor und die Jury für ihn eingenommen. „Die Arbeit 'The Total Mechanized MIDI-Orchestra' macht aus einem der Grundbausteine digitaler Klangerzeugung auf sehr überzeugende Art ein Instrument subversiver Klangerzeugung. Das 'Total Mechanized MIDI Orchestra' ist ein tatsächliches, miniaturisiertes und mechanisches Orchester aus Motoren, Elektromagneten und pneumatischen Bestandteilen, deren einzelne Stimmen mit einem Mikrofon abgenommen werden können. Als partizipatives Kunstwerk ist es für die Zuhörerenden möglich, selbst MIDI-Files einzuspeisen und entweder live oder per Videoübertragung im Internet der Aufführung des eigenen Musiktracks zuzusehen.“ So heißt es in der Begründung der Jury, der Hildegard Fraueneder, Julia Eder und Karl Zechenter angehörten. „Dass in Christoph Jankas Arbeit letztendlich die Roboter, die das Orchester bilden, zur 'Humanisierung des Klanges' beitragen, zeigt den spitzfindigen Humor, den der Künstler hier einbringt."
Christoph Janka wurde 1973 in Salzburg geboren. Er lebt und arbeitet als Musiker, Künstler, Tontechniker sowie Produzent in Wien, wo er ein eigenes Tonstudio betreibt und bislang 18 Tonträger veröffentlichte. Der gelernte Maschinenbauer studierte experimental music an der Musikuniversität Wien.
Bei der Schmiede Hallein wird Janka den Preis entgegen nehmen, bis September 2017 soll sein Projekt auch wirklich umgesetzt werden. „Wir haben mit der Schmiede Hallein einen sehr engagierten und verlässlichen Partner im Bereich der Medienkunst“, lobt Landesrat Schellhorn das Team rund um Rüdiger Wassibauer. Die Schmiede lockt Jahr für Jahr mehr als dreihundert Medienkünstlerinnen und -künstler aus aller Welt nach Hallein, die dort an ihren Projekten arbeiten, sich austauschen und netzwerken. (Landeskorrespondenz)