Zivilcourage
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25/04/14 Ein dunkelhäutiger Mann wird im voll besetzten Autobus grundlos angegriffen. Ein einziger Fahrgast zeigt Courage. Alle anderen schauen weg... Zwei junge unbekannte Filmemacher, Rupert Höller und Bernhard Wenger, bewegt das Thema „Rassismus“. Drei bekannte Schauspieler – Cornelius Obonya, Thomas Maurer und David Wurawa – haben spontan zugesagt.
Von Heidemarie Klabacher
„Sie waren unsere Wunschbesetzung.“ Rupert Höller und Bernhard Wenger haben mit Cornelius Obonya, Thomas Maurer und David Wurawa ganz einfach Kontakt aufgenommen. Und alle drei Darsteller seien von der Thematik des Projektes so angetan und vom Drehbuch so begeistert gewesen, dass es zur Zusammenarbeit gekommen sei: „Das Thema ist ihnen wichtig.“
Ein dunkelhäutiger Mann wird im voll besetzten Autobus grundlos angepöbelt, angefeindet, angegriffen. Ein Fahrgast greift ein. Alle anderen schauen weg: Das ist der Inhalt des Kurzfilms „Ausstieg rechts“. Schauplatz ist das in sich geschlossene „Sozialsystem“ Autobus.
„Das Thema Rassismus ist in unserer Gesellschaft sehr präsent. Es sorgt in den Medien häufig für Schlagzeilen, wird aber auch immer häufiger zum Thema in Gesprächen und Diskussionen. Doch die wenigsten Menschen greifen ein, wenn sie im Alltag Zeuge eines rassistischen Vorfalls werden. Die meisten schauen weg und vermeiden die Konfrontation: Dieses Problem sprechen wir mit unserem Kurzfilm an.“
Rupert Höller und Bernhard Wenger sind 21 Jahre alt. Sie haben sich bereits in ihrer
Schulzeit in Salzburg bei einem Filmdreh kennen gelernt. Seither machen sie gemeinsam Kurzfilme, Musikvideos oder Werbespots. Bei den meisten ihrer Projekte schreiben sie das Drehbuch zusammen und führen gemeinsam Regie. So auch bei „Ausstieg rechts“.
Rupert Höller und Bernhard Wenger bezeichnen sich selber als Autodidakten, die das Filmemachen „nur durch ihre eigenen Filme und die Mitarbeit an anderen Projekten erlernt“ hätten. Keine schlechte Schule. Ihre beiden letzten Kurzfilme hätten einige Preise gewonnen und seien seit ihrer Premiere vor gut einem Jahr bei vierzig nationalen und internationalen Filmfestivals gelaufen, erzählen Rupert Höller und Bernhard Wenger. Durch die „jahrelange gemeinsame Erfahrung“ funktioniere ihre Zusammenarbeit „einwandfrei“, betonen die beiden jungen Filmemacher. Wenger sei in den meisten Fällen für die Produktion, Höller für den Schnitt verantwortlich. „Wir verfolgen und verwirklichen gemeinsam unsere Visionen und ergänzen uns perfekt in der künstlerischen Arbeit.“
Nun ist mit „Ausstieg rechts“ ihr jüngstes Projekt im Kasten: Gedreht wurde Anfang April im Weinviertel im Bezirk Gänserndorf in Niederösterreich. Mit den meisten im insgesamt fünfzigköpfigen Team haben Höller und Wenger bereits mehrmals zusammen gearbeitet – wie etwa mit dem erst zwanzig Jahre alten Salzburger Andreas Alvarez, dem Kameramann von „Ausstieg rechts“. Produktionsleiter waren der Salzburger Peter Wildling und der Grazer Florian Bayer. Gedreht wurde auf der RED One Kinokamera. Finanziert wird das Projekt aus Eigenmitteln und durch Kulturförderungen von Land Salzburg, Stadt Salzburg und „Cash for Culture“ Wien. Premiere soll im Herbst sein - in einem Österreichischen Kino