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Goldener Boden für Filmemacher?

HINTERGRUND / FILMFÖRDERUNG

03/11/11 So schlecht sieht die Sache, in Zahlen gegossen, nicht aus. 715.000 Euro lassen sich Stadt und Land jedes Jahr die Filmförderung kosten. Auf der anderen Seite: Mit der Fachhochschule und einschlägigen Ausbildungsmöglichkeiten auch andernorts hat der Förderbedarf drastisch zugenommen.

Von Reinhard Kriechbaum

Filme entstehen nicht nur an der Fachhochschule. Auch Studierende der Kommunikationswissenschaft an der Universität Salzburg und solche am Mozarteum sind einschlägig tätig. Nur ein Viertel oder gar nur ein Fünftel von ihnen kommen tatsächlich zum Zug. Und gerade die Filmproduktion ist enorm kostspielig.

Im Kulturbudget der Stadt Salzburg wurde der Ansatz für die Förderung im freien Filmbereich in den vergangenen Jahren moderat, aber sukzessive erhöht, von 289.050 Euro im Jahr 2009 auf jetzt 315.500 Euro. Schwerpunkte der Förderung werden in der Unterstützung von Nachwuchsfilmern gesetzt, in der Entwicklung von Drehbüchern und Projekten sowie in der Unterstützung von Postproduktion und Verwertung. Mit einer Summe von zusätzlich 25.000 Euro für 2011 hat man explizit auf den vermehrten Bedarf einer Herstellungsförderung reagiert, um die Umsetzung von Filmen, deren Projekt-, Stoff- bzw. Drehbuchentwicklung von der Stadt gefördert wurde, zu erleichtern. Denn speziell die Projekte von jungen Filmemachern können häufig nur auf absolutem Lowbudget-Level realisiert werden.

In einem Pressegespräch am Donnerstag (3.11.) hieß es, der von der Stadt ausgeschroiebene Drehbuch-Preis werde wahrscheinlich in ein Stipendium verwandelt.

Das Land Salzburg fördert die heimische Filmszene jährlich mit etwas über 400.000 Euro, auch hier gab es eine allmähliche Erhöhung von rund 30.000 Euro. Jeweils etwa zur Hälfte fließt die Summe in die Förderung von filmkulturellen Einrichtungen (Aktion Film Salzburg, Offscreen, Studio West, Drehbuchwerkstatt). 200.000 Euro gehen in die freie Filmförderung von der Projektentwicklung über die Herstellung bis zur Vermarktung. Schwerpunkte liegen in den Bereichen Dokumentar- und Kurzfilm.

In den letzten Jahren haben Filmemacher nicht mit Kritik am Fördersystem des Landes gespart. Sie beklagten, dass der Fördertopf in der zweiten Jahreshälfte leer war. Auch die undurchsichtige Vergabe von Subventionen wurde bekrittelt. In Zukunft gibt es für Filmförderungen des Landes zwei Einreichfristen pro Jahr.

Die Förderungen sowohl der Stadt als auch jene des Landes sind bestenfalls Tropfen auf heiße Steine. Die Filmemacher müssen echte Subventions-Heischer sein. Abendfüllende Filme, die 100.000 Euro und mehr kosten,  können so und so nur mit Subventionen des Bundes und weiterer Förderer realisiert werden.

Die Bewerbung und Förderung von Salzburg als Filmlocation für kommerzielle, zumeist internationale Produktionen ist eine völlig andere Schiene. Sie erfolgt durch die Service- und Beratungseinrichtung StandortAgentur Salzburg und ist im Wirtschaftsressort des Landes angesiedelt.

Zum Bericht {ln:Eine Blütenlese des neuen Salzburger Films}

 

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