Eine Blütenlese des neuen Salzburger Films
FILMWOCHENENDE / FILM:EDITION 2011
03/11/11 „Jeder dritte Film, den das Land fördert, wird zu internationalen Festivals eingeladen“, sagt Kulturreferent LHStv. David Brenner. Was gefördert wird von Stadt und Land, sieht man am kommenden Wochenende bei einem Filmfestival in Stadtbibliothek und TriBühne Lehen – und auf zwei DVDs.
Von Reinhard Kriechbaum
Sony war großzügig, Stadt und Land haben erfreut zugeschlagen: „film:edition 2011“ ist eine DVD-Box, die neunzehn in den Jahren 2009 und 2010 in Salzburg entstandene Filme dokumentiert: zehn in Vollversion, die anderen in Stills. Dokumentationen, Kurz- und Experimantalfilme, Spielfilme – die Bandbreite ist hoch. Die DVD-Box kann kostenlos über die Kulturabteilungen von Stadt und Land bezogen werden. Die Auflage: 1000 Stück. Sony hat die Herstellungskosten übernommen und die Bedingung daran geknüpft, dass es ein längerfristiges Projekt sein soll. Jedes Jahr soll künftig eine solche DVD erscheinen.
„Die DVD ist auch eine Dokumentation, was wir fördern“, sagt Ingrid Tröger-Gordon, Leiterin der Kulturabteilung der Stadt. Hier langen jedes Jahr rund 40 Ansuchen für künstlerische Filmprojekte ein. Im Land sind es bis zu neunzig Förderansuchen von jungen Filmemachern. 15 bis 20 Streifen können jedes Jahr gefördert werden. 315.000 Euro hält die Stadt für den Bereich Kino und Film bereit, das Land hat etwas über 400.000 Euro dafür vorgesehen, wovon die Hälfte der unmittelbaren Förderung von neuen Filmen zugute kommt.
Ab morgen, Freitag (4.6.) ist in der Stadtbücherei und in der TriBühne Lehen Filmprojektion angesagt. „Es haben sich beinahe alle Einrichtungen eingebracht“, freut sich Martina Greil, die Film-Referentin in der Kulturabteilung der Stadt. Sie werden sich morgen, Freitag (4.11,) am Nachmittag und am Samstag Vormittag im Rahmen einer „Filmmesse“ im Foyer der Stadtbibliothek vorstellen. Von 4. Bis 6. November gibt es im Lesezimmer der Stadtbibliothek Filmvorführungen. Da kann man beispielsweise – als Uraufführung – den Spielfilm „Die Muse“ von Christian Genzel sehen (5.11., 20 Uhr).
„Salzburg ist nicht Hollywood“, räumt Kulturressortchef Bürgermeister Heinz Schaden ein. „Trotzdem ist die freie Filmszene hier ebenso ambitioniert wie professionell am Werk. Die Filmedition will dieses vielfältige Potential nachhaltig dokumentieren und zugleich stärker in den Blickpunkt der Öffentlichkeit rücken. Denn der Filmstandort Salzburg kann sich nur dann erfolgreich weiter entwickeln, wenn es uns gelingt kreative Kräfte zu halten.“
Gelingt das wirklich? Als Ivette Löcker für ihre Dokumentation „Nachtschichten“ heuer im März in Graz den Großen Preis der Diagonale“ entgegen nahm, ist gar nicht so herausgekommen, dass die jetzt in Berlin lebende Filmemacherin eigentlich aus Salzburg stammt. „Nachtschichten“ sind als Salzburg-Premiere am Freitag (4.11.) um 19.30 Uhr in der Stadtbibliothelk zu sehen.
Mit einer Matinee unter dem Titel „Literatur und Film“ klingt das Salzburger Filmwochenende am Sonntag, 6.11. aus. Prominenter Gast ist Karl Merkatz, der zunächst in Christian Kurt Weiß’ Dokumentation „Vom Tischler zum echten Wiener“ im Mittelpunkt steht (TriBühne, 11 Uhr), und anschließend gemeinsam mit Arno Fischbacher Texte und Briefe von Thomas Bernhard liest.