Eine ansehnliche Bilanz
DAS KINO / FILMREIHE
Eine ansehnliche Bilanz
12.02.2010 In der Filmreihe „Der erfolgreiche Österreichische Film“ ab Montag, 15. Februar, bis 9. April 2010 zeigt "Das Kino" insgesamt sechzehn ausgezeichnete Filme, darunter auch die Oscar-nominierten Spiel- und Dokumentarfilme der letzten Jahre.
Insgesamt 113 Mal sind Österreicher bis 2009 für einen Oscar nominiert worden. Der Regisseur Götz Spielmann holte sich zuletzt mit seinem Film "Revanche" eine Nominierung. 33 Mal hat es tatsächlich für eine der goldenen Statuetten gereicht.
Am erfolgreichsten war der in Österreich geborene Billy Wilder, der insgesamt sechs Oscars erhielt und 1988 auch mit dem Oscar für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde. 2008 gewann Regisseur Stefan Ruzowitzky mit seinem Drama "Die Fälscher" den Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film. In den Jahren zuvor waren Hubert Sauper mit "Darwin's Nightmare" (Kategorie Dokumentarfilm, 2005) und Virgil Widrich 2001 für seinen Kurzfilm "Copy Shop" nominiert.
Für "Das weiße Band" hat Regisseur Michael Haneke bereits alle wichtigen Auszeichnungen erhalten: Goldene Palme in Cannes, Europäischer Filmpreis und Golden Globe. Nun ist sein Film in der Kategorie "Bester nicht-englischsprachiger Film" nominiert und sein Kameramann Christian Berger konkurriert mit Hollywood-Filmen.
Der erfolgreiche Weg des neuen österreichischen Films hat vor 25 Jahren mit der Installation eines neuen Filmförderungsgesetzes begonnen. Nach den blühenden 50er und 60er Jahren (den Sissi-Filmen, Filmen mit Hans Moser, Paula Hörbiger, Paul und Attila Hörbiger, Rudolf Prack, Peter Alexander, Käthe Gold, Helmut Qualtinger, O.W. Fischer, Romy Schneider u.v.a.) war Österreich de facto eine Kinowüste.
Als Anfang der achtziger Jahre das neue österreichische Filmförderungsgesetz in Kraft trat, begann der Aufstieg. Österreichs Filme wurden auf den internationalen Festivals wahrgenommen, galten als künstlerisch, kreativ, originell und nachhaltig, bekamen erste Preise und konnten auch im eigenen Land selbst wieder Fuß fassen.
Die Filmförderung in Österreich durch die öffentliche Hand sei von 2006 bis 2010 um mehr als 70 Prozent gestiegen, betonte Ministerin Claudia Schmied erst gestern, Donnerstag (11.2.) bei der Berlinale in Berlin. 2006 flossen Fördergelder in der Höhe von 40,2 Millionen Euro, für heuer seien 71,4 Millionen Euro vorgesehen. In diesen Zahlen ist freilich alles inkluduiert, von den Förderungen der Bundesländer über die Wirtschaftsförderung für kommerzuielle Streifen bis zum Fernsehfonds Austria.
In der Filmreihe „Der erfolgreiche Österreichische Film“ zeit "Das Kino" sechzehn ausgezeichnete Filme. Der Bogen spannt sich von Billy Wilders Oscar-prämiierten Klassiker "The Apartment" über den ersten Kinokassenschlager der neunziger Jahre "Indien" zu den Oscar-nominierten Filmen wie "Revanche", "Die Fälscher" oder "Das weiße Band" bis hin zu den neuesten Produktionen wie "Ein Augenblick Freiheit", der für den Oscar nominiert wurde, oder "Der Räuber", der bei der derzeit laufenden Berlinale im Wettbewerb vorgestellt wird. Gezeigt werden auch international renommierte Spielfilme wie die einst in Venedig preisgekrönten "Hundstage" von Ulrich Seidl oder eben Götz Spielmanns "Revanche".
Auch Dokumentarfilme sind ein Thema: "Darwin's Nightmare", "We Feed The World" oder "Let's Make Monea" haben ja nicht nur auf einschlägigen Festivals reüssiert, sondern sich auch in den Kinos Magneten geworden. Werner Bootes "Plastic Planet" eröffnet die Reihe am Montag, 15. Februar. (Das Kino/dpk)