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Erfolge im halben Dutzend

IM PORTRÄT / SOO-JUNG ANN, PAVEL GILILOV

19/12/13 Das Preise-Heischen gehört ja zum guten Ton, wenn man als Musiker Karriere machen will. Er aber bei der „International Beethoven Competition Bonn 2013“ gewinnt, mischt schon in der künstlerischen A-Liga mit.

037Das ist der Mozarteums-Studentin Soo-Jung Ann jüngst gelungen: Die 26-jährige Südkoreanerin überzeugte die Jury mit ihrer Interpretation von Beethovens Klavierkonzert Nr. 4, begleitet vom Beethoven Orchester Bonn unter Leitung des Gastdirigenten Olari Elts. „Ich habe nicht damit gerechnet, diesen bedeutenden Wettbewerb zu gewinnen. Ich kann meine Gefühle im Moment kaum beschreiben“, sagte die Gewinnerin, die bereits auf Erfolge bei zahlreichen Klavierwettbewerben zurückblicken kann. Im Vorjahr hat sie die International Music Competition „Maria Canals“ in Barcelona gewonnen, und erst vor zwei Monaten in Südtirol den mit 5000 Euro dotierten „Arturo Benedetti Michelangeli“-Preis der Klavierakademie Eppan.

Seit dem Wintersemester 2012 ist Soo-Jung Ann Postgraduate-Studentin bei Pavel Gililov. Als Beethoven-Preisträgerin in Bonn (die Endausscheidung fand am 14. Dezember statt) kehrt sie mit einem mehrt als ansehnlichen Preisgeld heim: 30.000 Euro lässt die deutsche Telekom für den Ersten Preis springen.

Ein solcher Preis für eine Schülerin lässt natürlich auch den Marktwert des jeweiligen Lehrers steigen: Pavel Gililov kann auf eine Erfolgs-Serie von Studentinnen und Studenten gerade in den vergangenen drei Monaten verweisen. Gleich sechs Erste Preise!

038Tomoaki Yoshida ist siegreich vom Concurso Internacional de Piano de Valencia Premio Iturbi heimgekehrt, Andrei Gologan von der Lions European Musical Competition 2013 in Istanbul. Alexander Gadjiev erspielte den Ersten Preis beim 30. Premio Venezia.  Danor Quinteros Fuentes teilte sich einen Ersten Preis beim Premio Internazionale di Interpretazione Pianistica Giuliano Pecar im italienischen Gorizia/Görz mit der Kanadierin Anastasia Rizikov). Dazu kommen dann also noch die beiden Wettbewerbssiege von Soo-Jung Ann in Eppan und in Bonn.

Dass Pavel Gililov, 1950  in Donezk geboren, auch seit 2004 künstlerischer Leiter und Präsident der Jury beim Beethoven-Wettbewerb ist, schmälert den Erfolg seiner Schülerin wohl nicht. Es bedeutet eher, dass ein international gut vernetzter Lehrer gut einschätzen kann, wann der rechte Zeitpunkt für einen solchen Start in einen der bestbeleumundeten Wettbewerbe gekommen ist.

Pavel Gililov studierte in St. Petersburg, das damals natürlich noch Leningrad hieß. Dimitri Kabalewsky war auf seine außerordentliche Begabung aufmerksam geworden. Bereits als Student gewann Pavel Gililov im Jahre 1972 den Nationalen Klavierwettbewerb in Moskau und begann daraufhin seine solistische Laufbahn. Er ist Preisträger des internationalen Chopin-Wettbewerbs in Warschau 1975 und des internationalen Viotti-Klavierwettbewerbs in Vercelli 1978. Im selben Jahr emigrierte Gililov in den Westen. Gililov leitet an der Universität Mozarteum und an der Musikhochschule Köln Ausbildungsklassen für Klavier. (dpk-krie)

Bilder: Universität Mozarteum

 

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