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Ein weiterer Salzburger Lehr-Künstler

IM PORTRÄT / MARTIN HOCHLEITNER

04/07/13 Die Universität definiere sich sehr über die Forschung, sagt Martin Hochleitner. Umso mehr freut er sich darüber, dass er einen der neuen Staatspreise „Ars docendi“ bekommen hat. Hochleitner ist ja nicht nur Direktor des Salzburg Museums, sondern auch Universitätsprofessor in Linz.

Von Reinhard Kriechbaum

016„Wir haben ja keine pädagogische Ausbildung als Universitätslehrer“, sagt Martin Hochleitner im DrehPunktKultur-Gespräch. Die Lehrqualität werde an den Universitäten viel seltener zum Thema gemacht als die Forschung. Mit dem „Ars docendi“-Preis soll dem hohen Stellenwert der Lehre an den Universitäten Rechnung getragen werden. Der Preis wurde in fünf Fachkategorien vergeben und ist mit jeweils 5.000 Euro dotiert. Im Bereich innovative Lehrkonzepte ist, wie berichtet, eine in Salzburg tätige Pädagogin gewürdigt worden, Helmi Vent von der Universität Mozarteum. Der Staatspreis „Ars docendi“ ist vom Wissenschafts- und Forschungsministerium (BMWF), der Universitätenkonferenz (uniko) und der Österreichischen Hochschüler-Innenschaft (ÖH) gemeinsam ins Leben gerufen worden.

Seit 2008 ist Martin Hochleitner Professor für kuratorische Praxis am Institut für Bildende Kunst und Kulturwissenschaften der Kunstuniversität Linz. Lehrbeauftragter ist er dort seit 1997. Den Staatspreis hat er nun für die seit 2007 laufende Lehrveranstaltung „Einführung in die Kunstgeschichte“ bekommen. Ein Anliegen ist es ihm dabei, den Studenten zu vermitteln, „wie sich verschiedene Betriebssysteme verschränken“.

"In diesem originellen, stark studentenzentrierten Lehrmodell verbindet Herr Prof. Hochleitner profunde Wissensvermittlung mit praxisorientierter Kompetenzförderung an ständig neuen Lernorten, an denen Wissen nicht nur gelernt, sondern auch sichtbar gemacht wird", befand die Jury.

Es geht also um die Schnittstellen zwischen den Kulturinstitutionen und um das sinnvolle Zusammenführen von universitärer Lehre und Praxis. Das ist gefragt seitens der Studenten: Bis zu 120 Leute besuchen die Hauptvorlesung, erzählt Hochleitner, der zwanzig Freitage im Jahr für seine Tätigkeit an der Linzer Kunstuniversität widmet. Seine Arbeit dort hat er mit Dienstantritt als Direktor des Salzburg Museums im vergangenen Jahr auf die Hälfte reduziert.

Ein Beispiel aus der Unterrichtspraxis, wie sie Martin Hochleitner vorschwebt: Im Herbst wird im Salzburg Museum eine große Archäologieausstellung eröffnet. „Im Vorfeld sind alle Exponate von Studenten der Universität Salzburg bearbeitet und beschrieben worden.“ So würden nicht nur Synergien zwischen den Einrichtungen genutzt, „es ist auch ein guter Praxisverweis für die Studierenden“, die auf diese Weise bestens herangeführt würden an die Museumsarbeit. „Es gibt viel Potential an den Universitäten“, weiß Hochleitner.

Es gab viel Resonanz auf den neu ausgeschriebenen Staatspreis „Ars docendi“, heißt es im Unterrichtsministerium: „Anträge für 98 Personen an 17 Universitäten zeigen, dass der neu geschaffene Preis einen zentralen Aspekt der Universität erfasst, der bisweilen oft zu Unrecht im Schatten der Forschung steht.“ Der Preis soll künftig alle zwei Jahre verliehen werden.

Bild: Wissenschaftsministerium / Martin Lusser
Zur Meldung „Ars docendi“ über Universitätsgrenzen hinweg
In diesem originellen, stark studentenzentrierten Lehrmodell verbindet Herr Prof. Hochleitner profunde Wissensvermittlung mit praxisorientierter Kompetenzförderung an ständig neuen Lernorten, an denen Wissen nicht nur gelernt, sondern auch sichtbar gemacht wird.

 

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