Volle Kraft voraus für den Salzburger Chorverband
TODESFALL / HANSPETER LUGSTEIN
04/10/09 Hanspeter Lugstein, Gründer und Präsident des Salzburger Chorverbands, ist am Samstag (2.10.) überraschend gestorben. Die Kulturbegegnung war ihm ebenso ein Anliegen wie die Etablierung der Volkskultur als "Marke".
Von Reinhard Kriechbaum
Vor allem der Salzburger Chorverband hatte mit Hanspeter Lugstein das große Los gezogen: Er war ein begeisterter Chorsänger (Mitglied der Lieferinger Liedertafel) und war das, was man leicht etwas abschätzig als Vereinsmeier bezeichnet - aber gerade solche Leute geben Zusammenschlüssen gleichgesinnter Menschen nicht wenig Power. Im Jahr 2000 hat Lugstein den Chorverband Salzburg gegründet, dem er seither als Präsident vorstand. Dass kontinuierlich die Chorleiterausbildung im Land verstärkt und die musikalische Ausbildung von Kindergärtnerinnen forciert wurde, sind nur zwei Beispiele für Lugsteins Beharrlichkeit und seinen Lobbyismus. Nicht zuletzt auf sein Betreiben hin ist es gelungen, junge, engagierte - und vor allem qualitativ hochwertige - Chorleiter für die Verbandsarbeit zu gewinnen.
Im Oktober 2004 übernahm Lugstein auch den Vorsitz des Dachverbandes Salzburger Volkskultur. Sein Einsatz galt der Entwicklung des Leitbildes, der Homepage, der Weiterführung der Zeitschrift "Salzburger Volkskultur", der Bibliothek, dem Weiterbildungskalender, der Messe "Heimat und Volkskultur", den St. Johanner Friedenstagen, dem Wettbewerb "Wir zeigen Stärke", dem Lehrgang "Ehren.Sache", dem Jugendpreis der Volkskultur "Salzburger Löwe" und dem interkulturellen Fest im Mirabellgarten. Vor allem diese Begegnungen im Sinne des Kulturaustausches und zur Förderung des interkulturellen Dialoges waren ihm ein besonders Anliegen - und das verblüffte durchaus jene Leute, die den eingefleischten Lieferinger (im Brotberuf: Parkettentischler) vor allem als einen bodenständigen und im lokalen Vereinsgeschehen stark eingebundenen Menschen kannten.
"Mit Hanspeter Lugstein verliert die Volkskultur eine der tragenden Persönlichkeiten und einen besonderen Menschen. Hanspeter Lugstein hat sich mit Herz und Seele für den Chorverband und den Dachverband Volkskultur eingesetzt", so die Volkskulturreferentin Landesrätin Doraja Eberle. Hanspeter Lugstein habe in Zusammenarbeit mit dem Referat "Volkskultur und Erhaltung des kulturellen Erbes" zahlreiche Projekte vorangetrieben, "um die Volkskultur als Marke zu etablieren".
