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Jedermann als Hagestolz

HINTERGRUND / AUSZEICHNUNG / PHILIPP HOCHMAIR

30/08/24 Der Jedermann auf dem Domplatz ist für heuer ausgespielt. Dass Philipp Hochmair beim Österreichischen Musiktheaterpreis die Sonder-Auszeichnung Cross Over entgegen nehmen wird, hat aber nicht mit seiner Hauptrolle und seinem langjährigen Jedermann-Projekt mit seiner Band Die Elektrohand Gottes zu tun.

Ausgezeichnet wird Hochmair im Zuge einer Matinee am kommenden Sonntag (1.9.) in Wien für seine Neu-Interpretation von Adalbert Stifters Novelle Der Hagestolz. Dieser Text berge „eine zeitlose Kraft, die auch in unserer modernen Gesellschaft noch stark nachhallt“, so Hochmair. „Es war eine Herausforderung, diesen Stoff auf die Bühne zu bringen und mit der heutigen Realität zu verknüpfen.“ Die Auszeichnung jetzt „bestätigt nicht nur die Relevanz solcher Projekte, sondern ist auch eine Anerkennung für das Bestreben, klassische Literatur in ein neues, heutiges Licht zu rücken.“

Nicht nur mit dem Jedermann, auch mit den von Goethe und Schiller inspirierten, musikalisch-theatralischen Aufführungen Werther und Schiller-Balladen zeigte Hochmair sein Talent, vertraute Texte neu zu interpretieren. „Ein von der Sprache und ihrer inneren Musik erfüllter, von seinem Beruf besessener Bühnenmagier führt die Künste zusammen. Große Literatur wird aufregendes Musiktheater. Und wer Stifter mit einem Propagandisten vormärzlicher Genügsamkeit verwechselt hat, lernt hier etwas“, sagt Karl-Michael Ebner, Initiator und Präsident des Österreichischen Musiktheaterpreises, über die im Vorjahr entstandene Hagestolz-Version Hochmairs. Mit einer Vielzahl bahnbrechender Projekte gelinge es dem Schauspieler immer wieder aufs Neue, traditionelle Kunstformen zu dekonstruieren und neu zu interpretieren, wodurch er „sowohl in der Theater- als auch in der Musikszene bleibende Spuren“ hinterlasse.

Der Hagestolz von Adalbert Stifter wurde 1845 veröffentlicht. Die Novelle erzählt die Geschichte des jungen Victor, der mit der Realität seines alternden Onkels konfrontiert wird. Der Onkel will ihm sein Vermögen vermachen, jedoch nur unter der Bedingung, dass Victor eine Familie gründet. „In diesem Spannungsfeld zwischen Hoffnung und Erfahrung, Offenheit und Verschlossenheit zeigt Hochmair erneut seine außergewöhnliche Vielseitigkeit und offenbart, wie beeindruckend relevant klassische Literatur auch heute noch ist“, heißt es in einer Presseaussendung. Auch bei diesem Projekt sind natürlich die Beats und Sounds der Elektrohand Gottes ein wesentliches Element. (Österreichischer Musiktheaterpreis / dpk-krie)

Bild: Österreichischer Musiktheaterpreis / Stephan Brückler

 

 

 

 

 

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