Jäger des verlorenen Gotik-Schatzes
IM PORTRÄT / HERMANN MAYRHOFER
24/06/22 Heute Freitag (24.6.) feiert man das dreißigjährige Bestehen des Bergbau- und Gotikmuseums in Leogang. Dessen Gründer und Kustos Hermann Mayrhofer wurde aus diesem Anlass mit dem Großen Verdienstzeichen des Landes Salzburg ausgezeichnet.
Mit der „Heimholung“ einer Heiligenfigur hat es begonnen, und das war mehr als ein Start von Null auf Hundert: Anfangs verfügte man über keine Exponate, nach drei jahrzehnten sind es sechstausend. Sie werden auf einer Ausstellungsfläche von tausend Quadratmetern gezeigt – eine europaweit beachtete Sammlung mit hochwertigsten, kostbarsten Exponaten zur Geschichte der Region und des Landes Salzburg mit Kunst im Bergbau und Gotik als Schwerpunkten. „Besucher und Experten aus aller Welt schätzen die hohe Qualität des in Leogang Gebotenen“, so Landeshauptmann Wilfried Haslauer bei der Überreichung des Ehrenzeichens an Mayrhofer.
„Es ist über die Zeit betrachtet das Werk vieler Gönner, Förderer und Leihgeber, aber es ist die Idee und es ist auf Dauer das Vermächtnis eines unbeirrbaren Salzburgers, der vom Leiter des Gemeindeamts zum ehrenamtlichen ‚Jäger des beinahe verlorenen Schatzes der Gotik‘ wurde“, so Haslauer,
Hermann Mayrhofer, Jahrgang 1945, ist Leoganger und arbeitete seit 1967 in allen Bereichen der Gemeindeverwaltung, davon 33 Jahre als Amtsleiter. Er erkannte früh den historischen überregionalen Wert der mehr als dreitausend Jahre zurückreichenden Bergbautradition und initiierte das 1989 eröffnete Schaubergwerk. 1992 folgte die Gründung des Bergbaumuseums in Hütten bei Leogang. Mit Hilfe zahlreicher Sponsoren gelang es Mayrhofer, verlorenes Kulturgut zu erwerben und für sein Museum zu sichern. Besonders spektakulär war die Entdeckung des weltberühmten Limoges-Kreuzes in einem Müllcontainer in Zell am See. Das war 2007. (Landeskorrespondenz)
Bild: Still vom Film des Landespresseburos