„Die Schönheit dieser Welt hat mit ihrer Vielfalt zu tun“
LANGE NACHT DER KIRCHEN
13/06/16 Trotz Fußball-EM-Auftakt ansehnliche Besucherzahlen: 16.000 Menschen bei der Langen Nacht der Kirchen in Salzburg. Zum zehnten Mal standen in Salzburg die Tore der christlichen Gotteshäuser offen.
Von Claudia Höckner
Altbewährtes, Fremdes, Neues und viel Schönes wartete auf die 16.000 BesucherInnen bei der diesjährigen Langen Nacht der Kirchen in der Erzdiözese Salzburg. Unter dem Motto „fremd und schön“ gab es auch dieses Jahr wieder ökumenisches, kulturelles, kulinarisches und spirituelles Programm für jedermann.
Mit dem Motto „fremd und schön“ lag heuer der Fokus auf den Themen „Flucht und Migration“. Auch beim ökumenischen Eröffnungsgottesdienst dachten Vertreter der christlichen Kirchen über das Anziehende im Fremden nach. Gemeinsam mit dem Evangelischen Superintendenten Olivier Dantine, mit Charlotte Schwarz von der Evangelisch-Methodistischen Kirche, Pfarrer Martin Eisenbraun von der Altkatholischen Kirche, Marian Viezuianu von der Rumänisch-Orthodoxen Kirche, wies Franz Padinger, Mitglied des Domkapitels, Vorsitzender der Ökumene-Kommission der Erzdiözese Salzburg und geistlicher Assistent des Katholischen Bildungswerkes, in seiner Predigt in der Kollegienkirche auf die Bedeutung des diesjährigen Mottos hin: „Das Fremde übt einen Reiz aus, der neugierig macht“. Wichtig sei es, nie damit aufzuhören, im Fremden das Schöne zu suchen. Olivier Dantine von der Evangelischen Kirche schloss an diesen Gedanken an: „Die Schönheit dieser Welt hat mit ihrer Vielfalt zu tun“. Diese Vielfalt sei auch eine Einladung, sich immer wieder mit dem Fremden und Schönen zu befassen. Pfarrer Martin Eisenbraun: „Wir erfahren das Schöne des Fremden im Ungewohnten.“
Neben den alljährlichen Highlights, wie dem Lichterlabyrinth im Dom und den Fiaker-Fahrten von Franz Winter, zogen auch wieder experimentelle Programmpunkte Besucherströme an: So wurde in der Kollegienkirche der Kirchenraum zum verbindenden, spirituellen Gesamtkunstwerk: Lichterinstallation, bildende Kunst, „fremde und schöne“ Texte, eingängige Jazz-, Pop- und Chormusik und afrikanische Tanzeinlagen erzeugten eine einzigartige Atmosphäre. „Offen, mit Herz, sympathisch, attraktiv und unkonventionell“, kommentiert Johannes Wiedecke, der Programmverantwortliche für die Kollegienkirche, diese neue Form der Spiritualität.
Ein Treffpunkt der Kulturen bildete sich in der Salzburger Michaelskirche: Traditionelle Salzburger Gruppen gestalteten gemeinsam mit interkulturellen Vereinen das bunte Programm und zeigten Tänze, Musik und religiöse Bräuche aus unterschiedlichsten Kulturen. Ein Highlight in der vollbesetzten Michaelskirche waren sicherlich die Texte von Karl Merkatz.