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Ein sicherer "Besitzstand"

UNIVERSITÄT MOZARTEUM / LEITUNG

14/04/10 Reinhart von Gutzeit bleibt für weitere vier Jahre - bis 1. Oktober 2014 - Rektor der Universität Mozarteum. Gestern, Dienstag (13.4.), hat sich der Universitätsrat einstimmig für ihn ausgesprochen.

Von Reinhard Kriechbaum

alt"Wo sonst gibt es eine Hochschule, in der das Ehepaar Kurtag spielt und Musiker wie Andras Schiff und Dennis Russell-Davies hören zu?" Wenn er "den Besitzstand anschaue", so der als Rektor soeben wiedergewählte Reinhart von Gutzeit, "dann sehe ich ein hervorragendes Lehrpersonal". Der Nimbus des Hauses funktioniere, die Positionierung in der internationalen Universitätslandschaft sei bestens.

Was sind heiße Eisen, die es anzupacken gilt? Das Orff-Institut sei ein Spannungsfeld, so Reinhart von Gutzeit. Der Name wird der Einrichtung erhalten bleiben, aber sonst werde es in die Abteilung für Musikpädagogik integriert und dort neben der Lehrerausbildung und der Instrumentalpädagogik die "dritte Säule der Musikerziehung" bilden. Es werde also nicht mehr "ein exotisches Gebilde" - eigentlich außerhalb der Universität Mozarteum - sein. "Ein neuer Kopf ist zu suchen", kündigt von Gutzeit an.

Reinhart von Gutzeit verweist auf den Entwicklungsplan, der bis 2015 festgeschrieben sei und die Möglichkeit einer Nachjustierung nach drei Jahren vorsehe. Da steht ein Bekenntnis zr Förderung des heimischen Nachwuchses (in enger Kooperation mit dem Musikum) ebenso drinnen wie die Sorge "um ein kompetentes Publikum". Reinhart von Gutzeit verweist auf den neuen Studiengang Musiktheaterregie, will das Mozarteum als "Zentrum der Bühnenkunst" positioniert wissen, die Alte Musik pflegen und das Neue nicht vernachlässigen: "Wir bleiben ganz sicher bei der Salzburg Biennale."

Die Bestellung erfolgte vielleicht nicht ganz so geradlinig, wie man das erwartet hätte, und daran hatte nicht nur Schuld, dass es logischerweise auch andere Meinungen zur Ausbildungslinie insgesamt gab. Die neue Gesetzeslage will, dass der Senat nicht ganz so viel dreinzureden hat bei der Bestellung des Rektors, der Universitätsrat hat die Letztentscheidung. Deshalb wollte man am Mozarteum die Rektorswahl noch nach alten Bestimmungen durchführen, hatte den Posten ehzeitig ausgeschrieben. Aber dann kam eine Reklamation, denn in der ersten Runde hatten sich keine Frauen beworben, und das muss so sein.

So, wie es am Mittwoch (14.4.) die beiden Mitglieder der Findungskommission - Gerbert Schwaighofer als Vorsitzender des Universitätsrates und Matthias Seidel als Vorsitzender des Senats - darstellten, war das aber eher ein Glück: Beim zweiten Mal habe es neue, und zwar "ausgezeichnete" Bewerbungen gegeben. Aus den Hearings (sechs Männer, zwei Frauen) und dem Dreiervorschlag hat man sich dann mit gutem Grund für Reinhart von Gutzeit entschieden. Matthias Seidel nannte von Gutzeits "offene Ohren für viele Strömungen im Haus" als einen der Beweggründe, ihn wieder zu wählen.

Und das Geld? Das Budget sei bis 2013 fixiert und mit dem Ministerium vertraglich abgesichert, so der Vorsitzende des Universitätsrates, Gerbert Schaighofer und der Mozarteums-Rektor. Natürlich komme man immer an die Grenzen des Budgets, aber aus dem Ausland schiele man durchaus neidisch auf den Status der österreichischen Kunstuniversitäten, weiß von Gutzeit, der von einer "auskömmlichen Budgetsituation" und "allerbesten räumlichen Rahmenbedingungen" spricht.

Und was die Stimmung im Mozarteum angeht: Gerade die Produktionen, das Zusammenwirken der Lehrenden und Klassen spiegle "per saldo ein gutes Arbeitsklima".

Bild: dpk-krie
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