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Der Kultur-Hunger steigt

HINTERGRUND / HUNGER AUF KUNST UND KULTUR

30/03/15 Jährlich evaluieren die Organisatoren der Aktion „Hunger auf Kunst & Kultur“ die Nutzung des „Kulturpasses“. Nach einem kleinen Knick 2013 zeigten die Zahlen für das Jahr 2014 wieder steil nach oben: im Bundesland Salzburg wurden 7.481 Karten für Kulturpassbesitzer ausgegeben.

Dass der Kulturpass wieder stark nachgefragt ist, darüber kann man froh sein, weil die Türen zur Kultur eben auch für Menschen aufgehen, die jeden Euro zwei Mal umdrehen müssen. Es ist aber natürlich auch ein schlechtes Zeichen, weil eben die soziale Schere immer weiter auseinander klafft. 7.481 Karten für Kulturpassbesitzer: Das ist jedenfalls ein Plus von 500 gegenüber dem vorangegangenen Jahr.

Den Kulturpass können Menschen, die ein Mindestsicherung oder Mindestpension beziehen (Einkommen derzeit im Monatsschnitt unter 1.104 Euro) landesweit bei rund sechzig Ausgabestellen beziehen. Der Kulturpass ermöglicht freien Eintritt bei 66 Kulturorganisationen in Stadt und Land. Der Gegenwert der Karten betrug rund 81.000 Euro.  

Der Dachverband Salzburger Kulturstätten, die Laube GmbH, die Salzburger Armutskonferenz und das Theater Ecce sind Träger der Aktion „Hunger auf Kunst & Kultur“. Als der Kulturpass vor neun Jahren, 2006, in Salzburg eingeführt wurde, hat man 1.907 Karten vergeben. 2010 waren es schon über 5.000, nun hält man bei 7.481.

Was hat nun die aktuelle Evaluierung ergeben? Mit den Ausgabemodalitäten (Abwicklung & bürokratischer Aufwand) der Kulturpässe sind 25% der Ausgabestellen sehr zufrieden, 75% zufrieden. Nur in zwei der 60 Ausgabestellen gab es bislang keine aktive Nachfrage nach dem Kulturpass. Die wichtigste Bewerbungsform der Aktion bleibt das persönliche Gespräch. So gut wie immer bringen die Bezieher die nötigen Unterlagen – den Einkommensnachweis – persönlich vorbei.

Ein ähnlich positives Feedback gab es auch seitens der teilnehmenden Kulturstätten: Hohe Zufriedenheitswerte bei der Unterstützung und Informationsweitergabe wie den Werbemitteln (jeweils 75%). Nur in einem von zehn Fällen gebe es „Konflikte, Diskussionen oder unangenehme Situationen“ mit Kulturpassbesitzerinnen und -besitzern, heißt es.

Die Aktion „Hunger auf Kunst & Kultur“ gibt es unterdessen in Wien und fünf weiteren Biundesländern, nur in Kärnten und im Burgenland noch nicht. Am Anfang stand 2003 das Schauspielhaus Wien. Die Idee hat auch anderswo Nachahmer gefunden. Ähnliche Initiativen gibt es mit unterschiedlichen Namen in Frankfurt, Stuttgart und Darmstadt und auch in Luxemburg.
(Dachverband Salzburger Kulturstätten/dpk)

www.kunsthunger-sbg.at

 

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