Sparen ist nicht alles…
HINTERGRUND / DACHVERBAND / HASLAUER
26/03/14 … sagte Landeshauptmann Wilfried Haslauer gestern Mittwoch (25.3.) gegenüber dem Dachverband Salzburger Kulturstätten, der nun „positive Ansätze“ im Problemfeld – Land-Kulturförderung sieht.
„Ein konstruktives, sachlich-gutes Gesprächsklima“, so Tomas Friedmann vom Dachverband Salzburger Kulturstätten. LH Wilfried Haslauer habe – konfrontiert mit dem angekündigten, heftig kritisierten Sparkurs für Kunst und Kultur – nicht nur Verständnis für die Kulturschaffenden und Kulturvermittler gezeigt, sondern positive Signale gegenüber der Interessensvertretung von 73 Kulturstätten in Stadt und Land mit rund 1 Million Besucher pro Jahr ausgesandt. So wurde über den Dachverband-Vorschlag einer Mindesterhöhung des freien Kulturbudgets – aktuell 4,7 Millionen bzw. rund 10 Prozent des gesamten Kulturbudgets – um jährlich 100.000 Euro (das sind rund 0,2 Prozent des Landeskulturbudgets) für 2015 und 2016 diskutiert. Damit würde wenigstens die Inflationsrate abgefedert und der Ist-Stand gesichert.
Die langjährige Forderung des Dachverbands, das erfolgreiche Modell der mittelfristigen Fördervereinbarung mit einer Laufzeit von drei Jahren der Stadt Salzburg für das Land Salzburg zu adaptieren, könne sich der Landeshauptmann ab 2015 ebenso vorstellen wie die Unterstützung eines längst überfälligen Lungauer Kulturzentrums in Tamsweg, das auch vom Kulturlandesrat Heinrich Schellhorn (er war beim Treffen anwesend und hat sich vor kurzem vor Ort ein Bild gemacht) positiv eingeschätzt wird. Ein neues Konzept der Lungauer Kulturvereinigung liege vor, eine passende und leistbare Immobilie stehe ab Herbst 2014 bzw. Jahresanfang 2015 zur Verfügung, schreibt der Dachverband in einer Presseaussendung. Jetzt gehe es um Details sowie die rasche Umsetzung.
Schließlich kam das Thema Salzburg 2016 – Events, Ausstellung etc. zur 200-jährigen Zugehörigkeit des Landes zum Kaisertum Österreich – zur Sprache. Der Landeshauptmann versprach, dass binnen 6 bis 8 Wochen ein Konzept vorliegen und öffentlich präsentiert werde. Dabei gehe es ihm nicht nur um einen Blick in die Vergangenheit, sondern vielmehr um die Zukunft Salzburgs, um Kultur und Bildung, zitiert der Dachverband Wilfried Haslauer. Deswegen sollten auch freie Kulturstätten eingeladen werden, betonte Friedrich Urban, der vom Landeshauptmann überraschend zu dem seit langem vereinbarten Dachverband-Gespräch eingeladen worden war. Urban widersprach der Medien-Darstellung, er sei vom Landeshauptmann als „Intendant“ geholt worden. Er sehe sich vielmehr als „Regisseur“, der koordinieren wolle. Und für einen Regisseur brauchte es auch keine öffentliche Ausschreibung, wie der Dachverband kritisch hinterfragt hatte. Er, Urban, arbeite derzeit ohne Budget und werde schließlich eine kleine Aufwandsentschädigung erhalten. Konkrete Zahlen über Budget etc. wurden beim Treffen nicht genannt.
„Wenn für Salzburg 2016 Geld auch aus Landesmitteln zur Verfügung gestellt werden, dann müsste wohl auch eine dringend nötige Valorisierung in die Struktur des Kulturlandes Salzburgs möglich sein“, stellte Tomas Friedmann abschließend fest. Und der Landeshauptmann – der die Dachverband-Fragen schriftlich beantworten will – versicherte seinerseits mit Hinweis auf Salzburg 2016: „Sparen ist nicht alles!“?Das sieht logischerweise der Dachverband Salzburger Kulturstätten nicht anders. (Dachverband/dpk)