Vorbeugen statt heilen braucht Mittel
25 JAHRE AKZENTE SALZBURG
03/10/11 Eine Revolution a la „Züri brennt“ sei in Salzburg damals nicht ausgebrochen. „Aber sie war nicht mehr weit entfernt.“ Da habe ihn der damalige Landeshauptmann Haslauer - „der Alte“ - beauftragt, in der Salzburger Jugendarbeit Veränderungen einzuleiten. Vor 25 Jahren wurde "Akzente Salzburg" gegründet.Von Heidemarie Klabacher
Wolfgang Schick, Leiter des Referates Jugendförderung und langjähriger Geschäftsführer von „Akzente Salzburg“ erzählte bei einer Pressekonferenz heute Montag (3.10.) von den ersten jugendkulturellen Projekten in Salzburg vor 25 Jahren. Etwa dem ersten und einzigen Open Air-Konzert in Hellbrunn, das in einem finanziellen „Desaster“ geendet (fünf- von zehntausend Gästen seien ohne Eintrittskarte einfach über die Mauer geklettert), aber eine positive Aufbruchstimmung hinterlassen habe.
Dennoch sei es auch nach Gründung von „Akzente Salzburg“ noch lange mühsam gewesen, etwa die Bürgermeister in den Landgemeinden von der Notwendigkeit einer Jugendarbeit zu überzeugen. Da sei man schon auch mal vertrieben worden, mitsamt Landeshauptmann, so Wolfgang Schick.
In diesen 25 Jahren sei es gelungen, „Infrastruktur aufzubauen“, gemeinsam mit der Politik ein Jugendgesetz zu erarbeiten, das „bis heute einen guten Standard“ biete, aber auch mit dem Verein „Akzente Salzburg“ mit Sitz in der Glockengasse, eine hohe Eigenwirtschaftlichkeit zu erreichen.
An Geld und Personal - und Geld für Personal - mangelt es aller Orten. Vor allem in den heute immerhin sechzig Jugendzentren in Stadt und Land Salzburg: „Dort gehen die Jugendlichen hin, die knapp davor sind, Schwierigkeiten zu machen, aber gerade noch nicht“, so Wolfgang Schick. Die meisten dieser Jugendzentren würden von „Allroundern“ und „Zauberern“ ehrenamtlich stundenweise betreut. „Hier wäre es aber besonders wichtig, Personal fix anzustellen.“
Tatsächlich gehe in die Jugendwohlfahrt das meiste Geld - „Was absolut notwendig und wichtig ist“, so Schick. Aber für die Prävention bleibt eben zu wenig. Die Mittel für die Jugendwohlfahrt steigen, die für die Prävention sinken. „Wichtig wäre zu zeigen, wie Prävention wirkt“, so Stefan Oblasser, der neue Geschäftsführer von "Akzente Salzburg", der Wolfang Schick in dieser Funktion gefolgt ist. Nur sei „Prävention“ eben das, von dem man die Auswirkungen erst merkt, "wenn man es nicht macht".
Stefan Oblasser hat sich für seine Arbeit als Akzente-Geschäftsführer zum Ziel gesetzt, sich stark für die Regionen Salzburgs einzusetzen, den Europäischen Gedanken ebenso zu verstärken, wie die Berufs- und Studienbeartung oder Integrationsprojekte zu fördern: „Integration wird heuer der Schwerpunkt bei den Bezirksjugendgesprächen.“
Eine der Kernaufgaben von "Akzente Salzburg" ist seit jeher die außerschulische Jugendarbeit, die im Auftrag des Landesjugendreferates ausgeübt wird. „Akzente Salzburg schafft und sichert Rahmenbedingungen, um die Eigenverantwortlichkeit, Mündigkeit und Kreativität junger Menschen zu fördern. Wir betreiben Bewusstseinsbildung bei unseren Zielgruppen im Sinne einer aktiven, entwicklungsfördernden Lebensgestaltung“, heißt es auf der Website.