asdf
 

Moderne Leichtigkeit

STIFTUNG MOZARTEUM / STAATSPREIS ARCHITEKTUR

09/11/23 Was haben die IKEA-Filiale beim Wiener Westbahnhof, das „Future Art Lab“ der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien und das neue Foyer für den Großen Saal der Stiftung Mozarteum gemein? Diese drei Projekte wurden für den Staatspreis Architektur 2023 ausersehen.

Von Reinhard Kriechbaum

Natürlich in unterschiedlichen Kategorien: Die Westbahnhof-IKEA ist ja eine sehr spezielle Filiale, weil eben nicht irgendwo günstig an einer Autobahnabfahrt, sondern mitten in der Stadt gelegen. Dorthin geht man zu Fuß oder mit dem Öffi. Mit diesem Projekt werde dem permanent steigenden Flächenverbrauch entgegengewirkt, urteilte die Jury.

Beim Mozarteums-Foyer ging es eigentlich um eine ähnliche Fragestellung. Das alte Foyer mit seinen eigenartigen Treppenlösungen war verwinkelt, aber der Platz zwischen dem Konzertsaal und dem Mozarteums-Schulgebäude, beide dem Jugendstil verpflichtet, ist dort nun mal beschränkt. Großzügigkeit, Bewegungsfreiheit und sich zugleich nach der Decke strecken, das war die Herausforderung.

Nach knapp anderthalb Jahren kann man als Konzertbesucher bestätigen, dass sich die gefundene Lösung mit viel Glas bewährt. So sah das auch die Jury, die ein „beispielhaftes Projekt für die Revitalisierung und Modernisierung einer Kulturinstitution“ erkannte. Der bauliche Eingriff in den Bestand strahle „moderne Leichtigkeit“ aus. „Kluge architektonische Gesten schaffen eine selbstverständliche Orientierung im gesamten räumlichen und funktionalen Kontext; die räumliche Ergänzung ist modern und innovativ und stellt die Besucherinnen und Besucher sowie das Konzerterlebnis in den Mittelpunkt.“

Der Architekturpreis fürs Foyer wurde folgerichtig in der Kategorie „Dienstleistung“ vergeben. Die Auszeichnung geht gleichermaßen an das Architektenteam Maria Flöckner und Hermann Schnöll wie an die Bauherrin, die Internationale Stiftung Mozarteum.

In der Kategorie „Verwaltung/Forschung“ wurde das „Future Art Lab“ der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien gekürt. Manche Dinge scheinen in der Luft zu liegen: In Salzburg baut die Universität Mozarteum ja auch gerade im Kurgarten an der Schwarzstraße, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Paracelsusbad, ein neues Gebäude. Dort wird unter anderem das „X-Reality-Lab“ eingerichtet. Da wird es um das Experimentieren mit erweiterten Bild-, Video- und Soundwelten gehen. Mal abwarten, ob dieses Gebäude nach der Fertigstellung (2025) auch preisverdächtig sein wird.

Die Staatspreise Architektur, die am Dienstag (7.11.) in Wien überreicht wurden, werden vom Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft seit 2000 ausgelobt mit dem Ziel, architektonische Projekte im Bereich der gewerblichen Wirtschaft auszuzeichnen.

Bilder: ISM/Wolfgang Lienbacher (1); dpk-krie (1); BMAW/Silveri (1)

 

 

 

DrehPunktKultur - Die Salzburger Kulturzeitung im Internet ©2014