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Reintesten in die Schule und in den Friseurladen

Von Reinhard Kriechbaum

Natürlich nicht nur. „Museen, Ausstellungshäuser, Bibliotheken und Archive“ präzisierte Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer in einer Presseaussendung, die zeitgleich zum Pressegespräch von Sebastian Kurz, Rudolf Anschober, Michael Ludwig, Hermann Schützenhöfer und Oswald Wagner rausging.

Entscheidend ist wohl, dass ab 8. bzw. 15. Februar (je nach Ferienordnung) in den Schulen wieder ein – allerdings stark eingeschränkter – Präsenzunterricht möglich ist. Der Unterricht in den Volksschulen soll vollständig stattfinden, den mit Testungen verbundenen Schichtbetrieb in den Mittelschulen und der Unter- und Oberstufe der Gymnasien beschrieb Kurz so: Eine in den Schulen durchzuführende Testung gelte für zwei Tage, eine Schülergruppe komme also am Montag und Dienstag, die andere am Mittwoch und Donnerstag dran zum Präsenzunterricht. Sperren sich Eltern den Testungen, dann bleiben die Kinder und Jugendlichen daheim, im Sinne der Allgemeinheit. Näheres gibt Minister Heinz Faßmann morgen Dienstag bekannt.

Generell betonte sowohl der Bundeskanzler als auch Gesundheitsminister Rudolf Anschober, nicht anders als der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig und Hermann Schützenhöfer für die Landeshauptleute: Die Gefahr gehe nicht von den Lockerungen aus, sondern vom privaten Verhalten. „Privat fallen die Masken – und bei Menschen, die man kennt, die Bedenken“, formulierte es Kurz.

FFP2-Masken sind praktisch überall zu tragen, auch wo bisher normaler Mund-Nasenschutz ausreichte. So wie sich Kinder und Jugendliche in die Schule hinein testen müssen, wird es auch beim Friesiersalon und bei der Fußpflege, also den „körpernahen Dienstleistungen“ sein. Für den Handel (nicht den Lebensmittelhandel und die Drogerien) gilt künftig eine Begrenzung von zwanzig Quadratmetern pro Person.

Legte man die zwanzig Quadratmeter auf Veranstaltungsräume um, ist natürlich klar: Die Öffnung von Theatern, Opern-, Konzerthäusern und Kinos ist nach wie vor in weite Ferne gerückt. Und es ändert sich ja auch nichts an den nächtlichen Ausgangssperren ab 20 Uhr.

Eine Spur Optimismus versuchte die Kultur-Staatssekretärin in ihrer Presseaussendung zu verbreiten: „Dass die Museen, Ausstellungshäuser, Bibliotheken und Archive bei den ersten Öffnungsschritten dabei sind, ist ein enorm wichtiges Zeichen für die gesamte Kunst- und Kulturbranche“, so Andrea Mayer. Kultur-Einrichtungen seien „Orte der Inspiration, der Reflexion und der intellektuellen Auseinandersetzung“. Den Menschen fehlten diese Aspekte des Lebens. „Ich halte es daher für zentral, dass auch diese Bereiche berücksichtigt werden, wenn wir darüber nachdenken, was unter welchen vorsichtigen Bedingungen wieder möglich gemacht werden kann“, so Mayer eher in der Diktion einer politischen Sonntagsrede. „Ich kann nur alle Menschen, die in Österreich leben, dazu einladen, jene kulturellen Angebote, die jetzt wieder möglich sind, wahrzunehmen – natürlich unter Einhaltung der Sicherheitsmaßnahmen.“

Dem Kulturbetrieb als Ganzes hilft das freilich nicht weiter. Am 15. Februar solle wieder evaluiert werden, kündigte der Bundeskanzler an. Vor März ist wohl keine Aussicht auf Theateröffnungen, und das ist fraglich, denn angesichts der nicht einzuschätzenden Verbreitung der britischen, südafrikanischen und anderer Corona-Variantenist ja mit einem Sinken der Corona-Zahlen nicht zu rechnen .„Wir können froh sein, wenn sich die Zahlen in den nächsten Wochen nicht verschlechtern", so Kurz. Es sei „schon viel gewonnen, wenn wir in ein paar Wochen sagen können: Die Infektionszahlen steigen, aber nicht explosionsartig". Vom Idealwert einer Sieben-Tage-Inzidenz von fünfzig hat man sich ohnedies verabschiedet, „mit hundert liegen wir in Europa gut". Feuer am Dach ist angesagt, wenn in einem Bundesland die Inzidenz bei zweihundert zu liegen käme. Salzburg liegt mit 1. Februar bei 172...

 

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