Salzburger, wie sie leiben und leben
HINTERGRUND / SOMMERSZENE / WIM VANDEKEYBUS
29/06/10 Gefragt sind Menschen mit großen Tatoos, mit Hunden, mit einem maximal ein Jahr alten Baby und anderen Auffälligkeiten: Der Choreograph Wim Vandekeybus sucht für seinen Sommerszene-Event "what's the prediction" nach Mitwirkenden.
Wim Vandekeybus, nach Szene-Definition ein "kompromissloser Prophet der Kraft der Bewegung", entwirft für den Domplatz ein multimediales Spektakel zwischen Tanz, Theater, Film und Musik. "Mit den Tänzerinnen und Tänzern seiner Kompagnie 'Ultima Vez' soll eine Bilderflut entfacht werden, die mit virtuoser Akrobatik, leidenschaftlicher Lust an der Bewegung, risikoreichen Kollisionen und explodierenden Visuals über die Zuschauer hereinbricht".
Die gesuchten Statisten freilich brauchen vor "risikoreichen Kollisionen" keine Angst zu haben. Sie stehen in dem Spektakel für "die Vielfalt der Salzburger", getreu dem Motto der diesjährigen Sommerszene "echt salzburg". Außer den eingangs erwähnten Tätowierten, Hundebesitzern und Jungeltern sind auch Kids im Alter zwischen 8 und 16 Jahren und Senioren und Seniorinnen mit selbstgemalten Bildern als Personen-Staffage besucht. Salzburger, wie sie leiben und leben eben: "Ihr Auftritt wird die Vielfalt der Salzburger spiegeln: Sie müssen nicht mehr tun, als sich einmal auf der Bühne zu zeigen, darstellerische Fähigkeiten sind nicht notwendig." Das sollte also zu schaffen sein.
Hautnah dabei ist man so vermutlich an der Musik, denn die Tableaux Vivants werden mit Musik von Mauro Pawlowski untermalt, einem der wüsten Exzentriker der belgischen Kultband dEUS, mit dem Vandekeybus auch schon bei seiner letzten Theaterproduktion „Nieuvzwart“ zusammengearbeitet hat. In Salzburg wird er mit seiner eigenen Band, den Pawlowskis, zu erleben sein und funkige Rock’n’Roll Sounds hören lassen.
