Man konnte ihm immer Vertrauen schenken
HINTERGRUND / RENÉ-MARCIC-PREIS
01/07/19 Heute, Montag (1.7.), hat Josef Bruckmoser den René-Marcic-Preis 2019 entgegen genommen. Die Auszeichnung wird für überragende publizistische Leistungen verliehen, die im Land oder von Salzburgerinnen und Salzburgern erbracht werden. In Zukunft gibt es auch einen René-Marcic-Nachwuchspreis.
Die Jury würdigt mit ihrer diesjährigen Entscheidung das Lebenswerk von Josef Bruckmoser, das für Qualitätsjournalismus stehe, denn, so Vorsitzender Michael Schmolke: „Die Jury war sich einig, dass der Endverbraucher, der Leser, dem Journalisten Bruckmoser Vertrauen schenken kann. Denn er hat seinerseits den ihm zufließenden Quellen nur dann Vertrauen geschenkt, wenn sie seiner Prüfung standhielten. Daraus ist seine ganz persönliche Glaubwürdigkeit erwachsen. Eine gute Eigenschaft in einer Zeit, wo unsichere Quellen wieder fröhliche Urständ feiern.“
In Zeiten von Fake News und zweifelhafter Informationsflut sei es für verantwortungsbewusste Redakteurinnen und Redakteure von großer Bedeutung, dass journalistische Qualität auch öffentlich wahrgenommen und gewürdigt werde, so der Preisträger. Josef Bruckmoser wurde 1954 in Michaelbeuern geboren. Er ist Theologe, Wissenschaftsjournalist und Buchautor. In der Zeit von erzbischof Karl Berg leitete er die Pressestelle der Erzdiözese. 30 Jahre lang, ab 1989, war er Redakteur der Salzburger Nachrichten, zuletzt als Leiter der Redaktion Wissenschaft/Gesundheit/Religion. Bruckmoser hat zahlreiche Berichte, Reportagen und Interviews zu philosophischen und weltanschaulichen Themen verfasst. Derzeit ist er ständiger freier Mitarbeiter der SN für die Wochenend-Seite „Geist & Welt“. Bruckmoser über sein Arbeitsumfeld: „In keiner anderen deutschsprachigen Tageszeitung wäre es möglich gewesen, so viel von meinem Lebensthema einzubringen: Ein zeitgemäßes und dialogisches Verständnis von Religion.“
Die nach dem österreichischen Publizisten und Rechtsphilosophen René Marcic benannte Landesauszeichnung ist mit 6.100 Euro dotiert. Die Zuerkennung erfolgt auf Vorschlag einer Fachjury und durch einen Beschluss der Salzburger Landesregierung. Der Preis wurde 1979 erstmals vergeben.
„Zum 40-Jahre-Jubiläum dieser Auszeichnung wird nun ein zusätzlicher Preis für Nachwuchs-Journalistinnen und -Journalisten in Höhe von 3.500 Euro eingeführt“, kündigte Landeshauptmann Haslauer an. Dieser werde alternierend zum bisherigen vergeben, erstmals 2020. „Ziel ist es, Talente zu fördern und ihren Einstieg in die Branche zu unterstützen. Im Fokus steht auch hier die journalistische Exzellenz – unabhängig davon, auf welcher Plattform die Arbeiten veröffentlicht werden.“
23 Jahre lang war Michael Schmolke Vorsotzender der Jury. Er und Elisabeth Wasserbauer (frühere Geschäftsführerin des Salzburger Kuratoriums für Journalistenausbildung) scheiden nun aus der Jury aus, ihr wirtd der ehemalige ORF-Landesdirektor Siegbert Stronegger vorsitzen. Weitere Jurymitglieder für die nächsten Jahre: Ilse Spadlinek, Thomas Steinmaurer (Leiter der Abteilung Center for Information and Communication Technologies & Society, Universität Salzburg) und Nikolaus Koller (Geschäftsführer des Kuratoriums für Journalistenausbildung).