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Auf Markus Grüner-Musils Agenda

KULTURPOLITIK / BÜRGERLISTE

04/03/19 Markus Grüner-Musil hat die Seiten gewechselt. Der ehemalige Leiter der ARGEkultur kanditiert nun für den Salzburger Gemeinderat. Die Bürgerliste hat ihn auf einen Platz gesetzt, der Grüner-Musils Einzug auch tatsächlich sicher erscheinen lässt.

Bei aller Aufregung um den Verkehr entschiedet der Gemeinderat in den nächsten fünf Jahren auch über viele andere wichtige politische Bereiche, auch über die Zukunft der Kultur“, heißt es in einer Aussendung der Bürgerliste. Eine Frage ist, ob man Kultur bloß als Image pflegt oder in ihr einen wesentlichen Bestandteil für die Lebensqualität der Salzburgerinnen und Salzburger sieht.

Wie der Dachverband Salzburger Kulturstätten dieser Tage erst in einer Analyse bestätigt hat, haben SPÖ und Bürgerliste in den letzten Jahren im Gemeinderat und im Kulturausschuss besonders die freie Szene unterstützt. „Gerade das Zustandekommen des Kulturbudgets 2019 hat gezeigt wie sehr FPÖ, ÖVP aber auch die NEOS eine aggressive Sparpolitik im Kulturbereich vorantreiben, wie sehr freie und zeitgenössische Kultur nach der Wahl unter Druck geraten könnten.“

Dass also Markus Grüner-Musil, ein ausgewiesener Kulturfachmann mit viel Expertise vor allem in Sachen freie Kultur, mit hoher Wahrscheinlichkeit im Gemeinderat sitzen wird, ist sicherlich nicht zum Schaden der Diskussionskultur in den politischen Gremien. Kulturelle Teilhabe ist für ihn gewiss keine bloße Formel in Sonntagsreden.

Salzburg braucht ein ausreichendes und angemessenes Kulturbudget, das der Bedeutung der Kultur in unserer Stadt entspricht und ausgewogen aufgeteilt wird auf die gebundenen Förderungen der sogenannten Hochkultur sowie die mittelfristigen und freien Förderungen.“ Eine solche Aussage des Bürgerlisten-Kandidaten könnte genau so gut vom Dachverband Salzburger Kulturstätten kommen, ebenso wie der Ruf nach einer regelmäßigen Indexanpassung aller drei Förderbereiche. „Wir setzen uns ein für eine substanzielle Erhöhung des freien Förderbudgets und damit für eine gerechte Entlohnung der Kunstschaffenden.“

Eines von Grüners Anliegen ist, Stadtteilkulturzentren aufzubauen und in Wohnquartieren gemeinschaftliche Kreativräume und soziokulturelle Treffpunkte einzuplanen. Der öffentliche Raum solle auch für die zeitgenössische Kunst und Kultur geöffnet werden. „Wir wollen nicht-kommerzielle Kunst und Kulturformen – kostenlose Konzerte, Lesungen, Performances – unterstützen.“

Grüner-Musil möchte Jugendkultur als neuen Förderschwerpunkt sehen. „Kinder und Jugendliche, unabhängig von Herkunft und sozialem Status, sollen die Möglichkeit haben, selbst künstlerisch tätig zu werden und die kulturellen Angebote der Stadt kostengünstig zu nutzen.“ Eine Spielstätte für zeitgenössisches Kinder- und Jugendtheater wünscht er sich ebenso wie neue Freiräume für Jugendkultur und die Anmietung von Probenräumen im Rahmen der Subventionsvergabe.

Auch für die Bürgerliste ist ein Fotomuseum allein „keine sinnvolle Maßnahme“. Die Sammlung des Bundes (im Museum der Moderne beheimatet) solle in aufgewerteter Form vom Museum der Moderne verantwortet werden, um der zeitgenössischen bildenden Kunst eine umfassende Positionierung zu ermöglichen. „Die Idee eines Zentrums für visuelle und digitale Kunstformen unterstützen wir aber und erwarten eine gemeinsame Konzeption aus den Kulturressorts von Stadt und Land in Zusammenarbeit mit den bestehenden Initiativen.“

Auf Markus Grüner-Musils Agenda steht auch eine „räumliche und inhaltliche Neupositionierung des Filmkulturzentrums Das Kino“. Die Salzburger Film- und Medienlandschaft solle finanziell und strukturell wesentlich gestärkt werden. (Bürgerliste/dpk-krie)

Bild: dpk-krie

 

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