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HINTERGRUND / KULTURPOLITIK
13/04/18 Tenor in einem Pressegespräch von Landeskulturbeirat und Dachverband Salzburger Kulturstätten heute Freitag (13.4.): Die Chancen für Salzburgs Kultur sind so günstig wie nie. Landesrat Schellhorn habe die Kultur in die Startlöcher gesetzt , „jetzt bitte auch loslegen!“, formuliert es Thomas Randisek vom Dachverband.
Absolute Einigkeit: Der neue Kulturentwicklungsplan des Landes repräsentiert einen umfassenden, breit reflektierten und inklusiven Kulturbegriff auf der Höhe der Zeit und ist selbstbewusster Ausdruck des Gesamtspektrums an kulturellen Leistungen und Möglichkeiten im Bundesland Salzburg. „Wir stehen voll hinter dem Kulturentwicklungsplan und sind von dessen Qualität und den formulierten Zielen und Maßnahmen überzeugt“, sagt Ingrid Weydemann, Vorsitzende des Landeskulturbeirats (LKB). Der Salzburger Landeskulturbeirat mit zwanzig ehrenamtlich tätigen Mitgliedern werde die Politik sowie die Kulturabteilung des Landes dementsprechend beraten, unterstützen und den Prozess in den nächsten Jahren kritisch begleiten – mit besonderem Augenmerk auf die Gemeinden.
„Wir werden unabhängig von der politischen Zusammensetzung konstruktiv darauf drängen, dass dieser gemeinsam erarbeitete KEP auch umgesetzt wird“, betont der stellvertretende LKB-Vorsitzende Tomas Friedmann. Dazu zählen neben wichtigen strukturellen Maßnahmen verstärkte Vernetzungsschritte und eine ausreichende Dotierung, d.h. konkret Aufstockung des Kulturbudgets um jährlich rund 10 Prozent für Investitionen und für den Ausbau und die Sicherung der kreativen, künstlerischen und kulturvermittelnden Leistungen im Kulturland Salzburg – auch für die notwendige Weiterentwicklung der demokratischen Gesellschaft.
Neu ist die intensive Zusammenarbeit mit dem Dachverband Salzburger Kulturstätten, der aktuell 76 Institutionen in Stadt und Land mit rund 1 Million Besuchern jährlich vertritt.
Beide Gremien setzen sich für die Salzburger Kunst- und Kulturszene ein – und ergänzen sich gegenseitig. Während der Dachverband als Interessensvertretung seine Mitglieder repräsentiert und hauptsächlich zu aktuellen kulturpolitischen Themen Stellung bezieht, ist der Salzburger Landeskulturbeirat der Kurator der Landeskulturpolitik und versteht sich als Sprachrohr für alle Akteure der Kunst- und Kulturlandschaft im Bundesland.
Der Dachverband blickt auf die vergangene Regierungsperiode zurück, in der mit Heinrich Schellhorn erstmals ein grüner Politiker im Land Salzburg fürs Kulturressort zuständig war. Es begann mit Aufregung um das Kulturbudget: Rund 15.000 Unterschriften der Petition „Ja zum Kulturland“ waren genug Druckmittel und das Kulturbudget wurde endlich erhöht. Dachverband-Vorsitzender Karl Zechenter: „Wir freuen uns, dass langjährige Forderungen des Dachverbands umgesetzt wurden: die Kulturagenden in eine Ressortzuständigkeit, die Aufwertung und demokratische Wahl des Landeskulturbeirates, die Umsetzung der 'künstlerei' in Tamsweg, eine neue Preis- und Stipendienlandschaft und Investitionen, keine Kürzungen im freien Bereich – auch nicht der Interessenvertretung.“
In den letzten vier Jahren habe sich die Kulturpolitik – und die Kulturverwaltung – in eine positive Richtung entwickelt. »Der Prozess des Kulturentwicklungsplanes geht mit seinen Ergebnissen in eine für die Interessenvertretung inhaltlich richtige Richtung, wenngleich die Förderungen für die freie Kulturszene dem tatsächlichen Bedarf immer noch nachhinken«, betont Dachverband-Geschäftsführer Thomas Randisek.
Für die nächste Landtagsperiode fordert der Dachverband vor allem mehr Personalstellen für freie Kulturarbeit, vor allem in den Landgemeinden. Dort engagiere sich die freie Kulturszene seit gut 25 Jahren „mit entsprechendem Erfolg und positivem Publikumszuspruch, langjährige Selbstausbeutung und ehrenamtliche Tätigkeit müssen ein Ende haben“. Die Schaffung bezahlter Kultur-Arbeitsstellen habe demnach Dringlichkeitsstufe eins.
Forderung zwei betrifft ein Wiederaufleben des Ankündigungs-Forums „Salzburger Monat“ als Print-Produkt. Dieses war als Postwurfsendung an alle Haushalte vor zehn Jahren eingestellt worden. Man wünscht sich nun eine Neugründung des monatlichen Kultur-Veranstaltungsmagazins in Herausgeberschaft von Stadt und Land Salzburg.
Die dritte Forderung läuft unter „ceterum censeo“, sie ist ein stets wiederholtes Grundanliegen des Dachverbands: „fair pay“ für Kulturarbeit. (Dachverband/dpk-krie)