Gedächtnis und Gewissen der Stadt
HAUS DER STADTGESCHICHTE / 15-JAHRE-JUBILÄUM
25/01/18 Das 2003 an der Glockengasse eröffnete „Haus der Stadtgeschichte“ ist Sitz von Salzburgs Stadtarchiv und Stadtstatistik. Es hat sich in den 15 Jahren seines Bestehens als wichtige Kultureinrichtung und anerkannte Forschungsinstitution etabliert und legt nun ein neues Buch zur Geschichte der Stadt Salzburg vor.
Das Imperium des Leiters Peter F. Kramml: 1.900 Quadratmeter Speicher auf vier Ebenen, 14 Kilometer Regalstellfläche. Archivalien aus neun Jahrhunderten, 25.000 Bücher und Zeitschriften, 800.000 historische Bilddokumente, 15.000 Aktenneuzugänge pro Jahr, 450 statistische Erhebungen pro Monat, dreihundert statistische Auswertungen/Jahr, zweitausen Lesesaalbenutzer und fünfhunert Anfragebeantwortungen pro Jahr, 1,5 Millionen Zugriffe auf die Internetseiten von Stadtarchiv und Statistik (inkl. NS-Projekt, Migrationsarchiv) sowie fünfzig Veranstaltungen und fünf bis zehn Publikationen pro Jahr.
„350 Personen und Institutionen haben uns in den letzten fünfzehn Jahren zeitgeschichtlich bzw. kulturhistorisch sehr wertvolle Bestände überlassen, darunter das Fotoarchiv Krieger, das Archiv des Karl-Steinocher-Fonds oder die Glasplattensammlung des Carl von Frey aus 1888-1896“, berichtet Peter F. Kramml.
Einen besonderen Schwerpunkt des Hauses bilde die historische Fotografie, die mit Bildbänden und Ausstellungen zugänglich gemacht werde. Stolz ist Kramml auf bisher 91 Bücher zur Stadtgeschichte und auf Publikationen der Stadtstatistik mit einer Gesamtzahl von rund 75.000 Exemplaren. Dazu kommen noch 160 Statistik-Publikationen, die zum Gratis-Download zur Verfügung gestellt wurden.
Kulturressortchef Vizebürgermeister Bernhard Auinger: „Für mich ist das Haus der Stadtgeschichte Gedächtnis und Gewissen Salzburgs in einem – also schlicht unverzichtbar.“ Breite Teile der Gesellschaft profitierten vom hier gesammelten und professionell aufbereiteten Wissen. So werde auch das neue Buch zur Stadtgeschichte allen Schulen kostenlos zur Verfügung gestellt.
Ingrid Tröger-Gordon, Chefin der Abteilung Kultur, Bildung und Wissen, macht auf das immense Arbeitspensum der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufmerksam: „Die Aufgaben sind sehr vielfältig. Allein die bis dato nicht abgeschlossene Aufarbeitung von NS-Biographien in Sachen Straßennamen ist extrem umfangreich. Diverse Archive sind erst seit kurzem zugänglich. Wir haben jedoch bereits 53 Erläuterungstafeln in der Alt- und Neustadt montiert, 32 weitere für Aigen sind vorbereitet.“ In Sachen Erinnerungskultur sei sie stolz darauf, dass am 30. April das Mahnmal für die Bücherverbrennung auf dem Residenzplatz enthüllt werde. Ein Großprojekt war über Jahre die Aufarbeitung der Nazi-Zeit in Salzburg, die in dickleibigen Dokumentationsbänden mündete. Österreichweit einzigartig ist das multimediale Online-Migrationsarchiv.
In einem Pressegespräch heute Donnerstag (25.1.) wurde das Buch „Salzburg. Eine Stadtgeschichte“ vorgestellt. Darüber wird noch zu berichten sein. (InfoZ)