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Zweihundert Jahre auf dem Weg zur Demokratie

HINTERGRUND / LANDESGESCHICHTE

14/03/17 „Die Geschichte Salzburgs auf dem Weg zur parlamentarischen Demokratie war weder so linear noch so geradlinig, wie es manchmal vereinfacht dargestellt wird“, erklärt Oskar Dohle, Direktor des Salzburger Landesarchivs. „Er war ein Prozess mit Fortschritten, aber auch mit dramatischen und tragischen Rückschlägen, begleitet von Überwachung, Repression und staatlicher Gewalt.

Nachlesen kann man das in dem gestern, Montag (13.3.) vorgestellten Buch „Salzburg nach 1816. Schicksalszeiten auf dem Weg zur Demokratie“. Das vorigjährige Landes-Jubiläum bot ja ausreichend Anlass zur Rückschau, auchin Buchform. Nach „Salzburg – Wien. Eine späte Liebe“, erschienen in der Schriftenreihe des Landes-Medienzentrums (Serie Sonderpublikationen, Nr. 259) und dem von der Landesstatistik herausgegebenen Band „200 Jahre Salzburg in Zahlen“ wurde nun also das Buch „Salzburg nach 1816. Schicksalszeiten auf dem Weg zur Demokratie“. Das Buch ist in Zusammenarbeit des Landes-Medienzentrums mit dem Salzburger Landesarchiv entstanden.

„Salzburg konnte zumeist nicht eigenständig agieren, sondern gesamtstaatliche, oftmals weltpolitische Ereignisse waren prägend und hatten ihre Auswirkungen bis in den Alltag und die individuellen Lebenswirklichkeiten“, erklärt Oskar Dohle, der gemeinsam mit den Historikern Robert Hoffmann, Hanns Haas, Robert Kriechbaumer und Ursula Schwarz die Geschichte Salzburgs auf dem Weg zur parlamentarischen Demokratie nachzeichneten. Die Publikation legt das Hauptaugenmerk auf die Geschichte von Verfolgung, staatlicher Repression und politischer Justiz.

Von den Emanzipationsbestrebungen der „Untertanen“ und dem Entstehen parlamentarisch-demokratischer Vertretungen im 19. Jahrhundert, dem Ersten Weltkrieg und der Zwischenkriegszeit bis zu den Unmenschlichkeiten des NS-Regimes spannt sich der Bogen. Überblicksartige Beschreibungen des Forschungsstandes ergänzen die Darstellung der einzelnen Zeitabschnitte.

Was man mit dem Buch möchte: Es soll auf Grundlage des bereits vorhandenen Wissensstandes und von Fachhistorikern erarbeitet einer breiten, interessierten Öffentlichkeit die Hintergründe zu einem besseren Verständnis der „Schicksalszeiten“ auf dem Weg zur modernen Demokratie vermitteln. Nicht zuletzt solle es zu weiteren Forschungen anregen, hieß es bei der Präsentation.

„Gerade in unserer Gegenwart, in der das Vertrauen in die Demokratie und ihre Problemlösungsfähigkeit vor manche Herausforderung gestellt ist, erscheint es an der Zeit, die Geschichte unseres Bundeslandes einmal bewusst anders zu erzählen – abseits aller Klischees“, so Landeshauptmann Haslauer. (Landeskorrespondenz)

Oskar Dohle, Alfred Höck, Franz Wieser (Hrsg.), Salzburg nach 1816. Schicksalszeiten auf dem Weg zur Demokratie (Schriftenreihe des Landes-Medienzentrums, "Sonderpublikationen" Nr. 263, und Schriftenreihe des Salzburger Landesarchivs Nr. 26). Salzburg 2017, 166 Seiten, 18,90 Euro. Erhältlich im Webshop des Landes.
Bilder: LMZ/Neumayr/Leo

 

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