Was spielen’s denn?
KOMMENTAR
Von Reinhard Kriechbaum
05/08/14 Den Festspielen gehen heuer auffallend oft die Programmhefte aus. Nicht nur bei „Salzburg contemporary“ gestern, Freitag (4.8.). Auch beim Gringolts Quartett vorigen Freitag war eine Viertelstunde vor Konzertbeginn schon alles weg, und beim Liederabend der Anna Prohaska unlängst auch.
Eh gut, wenn die Festspiele Papier sparen, die Bäume wissen’s zu danken, wenn sie nicht zu Papier vermanscht werden. Aber vielleicht geht es ja gar nicht um den ökologischen Fußabdruck. Vielleicht rechnen die Festspiele selbst nicht mehr mit Publikum, zum Beispiel bei Kammerkonzerten und Liederabenden. Und sind dann ehrlich überrascht, wenn'sdoch ein bisserl mehr Publium ist.
Wie auch immer: Viele wollen ja doch wissen, was gespielt wird, in welcher Reihenfolge und von wem. Und gerade bei einem Konzert mit zeitgenössischer Musik ist es kontraproduktiv, wenn man die Leute dumm sterben lässt. In der Kollegienkirche hat man die Angelegenheit so gelöst, dass immer eilig die Programmfolge nachkopiert wurde. In der Pause sind die Zettel ausgeteilt worden.