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Neues Publikum?

ANALYSE / MOZARTEUMORCHESTER / MATINEEN

Von Reinhard Kriechbaum

22.02.2010 Die Idee des Mozarteumorchesters, im Großen Festspielhaus einen neuen, eigenveranstalteten Zyklus mit vier Konzerten aus dem Boden zu stampfen, haben ja auch Insider als tollkühn eingestuft. Immerhin stehen in dieser Saison achttausend Karten mehr zur Disposition.

Nun sind drei Termine gelaufen. Es war aufschlussreich, in die Runde zu blicken am Sonntag (21.2.) in der Matinee des Mozarteumorchesters. Das Perterre war fast bis auf den letzten Platz besetzt, und auch der Rang war nicht leer. Stimmt der Eindruck, dass man viele neue Gesichter zu sehen glaubt? Täuscht es, oder sind doch deutlich mehr jüngere Leute im Publikum als sonst? Ist eine Invasion neuer Zuhörer aus dem oberösterreichischen Raum zu verzeichnen?

Keine Frage: Die Werbe-Offensive, mit der man den neuen Zyklus begleitet, macht sich bezahlt. Der Einzugsbereich habe sich "ausgeweitet entlang der Autobahn bis Linz", heißt es im Kartenbüro, wo man über die Publikumsstruktur aber auch sagt: "Auffällig ist es nicht." Also doch das "übliche Publikum in der Alterskategorie 45 plus. Es gibt Interessenten speziell für den Sonntag Vormittag, Leute die abends nicht mehr gerne weggehen. Und es gebe einige "Umsteiger" vom Donnerstag auf Sonntag, heißt es im Kartenbüro.

Insgesamt hat der Matineen-Zyklus fünfhundert Abonnenten. Das ist enorm viel für eine neue Reihe. Und dass jeder zwölfte oder dreizehnte Donnerstag-Abonnent die Sonntag-Reihe dazu gebucht hat, ist auch ein Vertrauensbeweis fürs Mozarteumorchester.

"Eingeschlagen" haben die Angebote für Wahlabos: Das Mozarteumorchester gibt in seinen Zyklen im Großen Festspielhaus und im Mozarteum in dieser Saison zehn Konzerte, daraus kann man drei oder fünf Termine wählen. Das kommt gut an in einer Zeit, da viele sich nicht gerne binden und sich auch mit den Programmen nicht gerne zwangsbeglücken lassen.

Mit der Aktion, Publikum aus Salzburgs Bezirken zu den Sonntagsmatineen einzuladen, sammelt man wertvolle Image-Punkte. Diesmal sind zweihundert Zuhörerinnen und Zuhörer aus dem Pinzgau in den Genuss von Freikarten gekommen. Bei der Matinee davor waren es zweihundert Leute aus Lungau.

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