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Große und Größinnen

GLOSSE

altVon Werner Thuswaldner

15/07/11 Mit der Reform des Bundeshymnentextes ist wohl nur ein Anfang gemacht. Befriedigend ist die Lösung noch lang nicht. Warum basteln Politikerinnen und Politiker am Text herum? Was maßen sie sich an? Warum hat man nicht die vielen Dichterinnen und Dichter des Landes, die Nobelpreisträgerin, die Staatspreisträgerinnen und Staatspreisträger, dazu aufgerufen, Vorschläge zu machen? Man hätte sie in die Pflicht nehmen müssen. Denn ein wenig Dankbarkeit für die vielen Preise und Stipendien, die sie von ihrer österreichischen Heimat bekommen haben, könnten sie schon zeigen.

Gut, nun wären neben den Söhnen endlich die Töchter berücksichtigt. Wo aber bleiben die Schwiegersöhne und Schwiegertöchter? Wo die Enkelinnen und Enkel? Die Vettern und Cousinen? Sollen im Ernst Teile der Bevölkerung durch den Rost fallen? Wer will behaupten, dass sich unter ihnen nicht auch „Große“ und „Größinnen“ befinden?

Gewiss, die Strophe der Hymne wird dann länger sein, und die musikalische Untermalung müsste gestreckt werden, aber es wäre Balsam auf so manch aufgebrachtes Gemüt.

Freilich müsste in Kauf genommen werden, dass sich das Singen der Hymne bei diversen festlichen Anlässen in die Länge ziehen und die Geduld der Zuhörer und Zuhörerinnen noch mehr strapaziert werden würde. Aber es geht schließlich um die Sache.

 

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