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Wirklich keine Chance für Gatti?

KOMMENTAR

altVon Horst Reischenböck

08/03/11 Keine Chance für Gatti: Das war Titel eines Symposions am Wochenende. Damals, als letzter Salzburger Hofkapellmeister in Diensten des sparsamen Erzbischofs Colloredo, hatte er offenbar keine. Die Nachwelt gestand ihm auch keine Chance zu. Und heute? Auch wieder nichts.

Es liegt sicherlich nicht daran, dass im Lauf des Symposions und der Konzerte vielleicht zu wenig Erschöpfendes über diesen, nach Kenntnis nun seines umfangreichen Schaffens, auch für Salzburg absolut nicht unerheblichen Meister aufgeschlüsselt worden wäre. Aber der ORF hat seine Bildungsaufgabe sträflich vernachlässigt. Da nutzt es auch gar nichts, dass Hannes Eichmann vom Landesstudio quasi in Alibifunktion die Moderation einer Podiumsdiskussion übernommen hatte.

Sicher, die zeitgleich stattfindende Biennale zeitgenössischer Musik bindet Kapazitäten. Aber: Wann wieder wird es so einfach möglich sein, die Musik des letzten Kapellmeisters in fürsterzbischöflichen Diensten, die bislang lediglich durch drei CDs nachzuhören ist, einem größeren Publikumskreis zugänglich zu machen?

Weder das Konzert mit Luigi Gattis Requiem in a-Moll, Freitag (4.3.) in der Kollegienkirche, auch nicht das Kammerkonzert am Abend danach wurden eines Mitschnitts für würdig erachtet. Geschweige denn, dass vielleicht das Hochamt am Sonntag im Dom, im Rahmen dessen Gattis Missa St. Ruperti, 1782 komponiert und mutmaßlich seit damals zum ersten Mal wieder aufgeführt wurde, live ausgestrahlt worden wäre. Eigentlich eine Schande.

Zum Bericht {ln: Er hatte seinen eigenen Gusto}
Zur Hintergrund-Geschichte Der letzte Salzburger Hofkapellmeister

 

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