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… sagt der Hausverstand

GASTKOMMENTAR

Von Angelika Klammer

15/12/10 Der Weg vom Manuskript zum fertigen Buch ist lang – und unterschiedlich. Er kann durch sonnendurchflutete Landschaften führen, an steilen Klippen entlang, durch Ödnis, Geröll, unwegsames Gelände. Autoren haben sich - in Vergangenheit und Gegenwart - für diese Strecken gerne Begleiter gesucht oder wenigstens Rastplätze (davon zeugen unter anderem Briefwechsel); oft sind es die Besten, die diesen Austausch wollen.

Wie groß das Bedürfnis danach ist, sieht man an neugegründeten Akademien, Lehrgängen, Schreibwerkstätten, ein Blick über die Grenze würde reichen. Aber auch daran, dass sich immer mehr Autoren in privaten Diskussionsforen organisieren. Auf diese Situation hat das Land Salzburg mit einem maßgeschneiderten Förderangebot reagiert. Das erste Jahr ist um, das Ergebnis liegt vor, und diejenigen, die bei der Präsentation im Literaturhaus waren, konnten sich überzeugen, dass sich die Erwartungen aller Beteiligten mehr als erfüllten. Dort wurden die Akzentverschiebungen in der Verlagslandschaft diskutiert, sich verschärfende Bedingungen in den Feuilletons, Buchhandlungen, die - muss man das wirklich noch hervorheben? - nicht automatisch das Nachhaltige befördern, sondern oft lieber das Laute. Soviel zum „natürlichen Prozess der Auslese“. Und man hätte Teresa Präauers Prosa hören können und wissen: hier kündigt sich ein Weg an, der viel verspricht.

Man kann natürlich all das ignorieren und seinen Hausverstand befragen. Auch so kommt man zu einer Meinung.

Angelika Klammer leitet den Fachbeirat Literaturvermittlung im Landeskulturbeirat, in dessen Namen sie dem DrehPunktKultur diese Stellungnahme übermittelt hat. Tatsächlich haben wir nicht am positiven Effekt des Literatur-Tutoriums für die jeweils ausgewählten Autorinnen und Autoren gezweifelt, sondern gefragt, ob Autorenförderung in einer Zeit, da mehr als ein Viertel der Schulabgänger nicht sinnerfassend lesen kann, vordringliche Aufgabe der Landes-Kulturpolitik sein darf. Ein Denkanstoß eben. 

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