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Barrierefreiheit

STICH-WORT

16/07/15 Im DomQuartier werden ab sofort Videoguides auch gehörlosen BesucherInnen umfassende Informationen liefern. - Bei der Verwirklichung des DomQuartiers wurde (erstmals in Salzburg) die Barrierefreiheit als umfassendes Design von Anfang mitgeplant und umgesetzt.

Gemeinsam mit dem Gehörlosen- sowie Blinden- und Sehbehindertenverband wurden die verschiedenen Ebenen der Barrierefreiheit in das Gesamtkonzept eingebunden – bauliche Aspekte ebenso wie kommunikative und soziale. So ist es gelungen, ein museales Angebot zu schaffen, das für alle Menschen – mit und ohne Behinderungen - ein besonderes Erlebnis bietet. Letztlich profitieren alle von gut ausgeleuchteten Räumen, Orientierungshilfen, groß gedruckten Texten und Sitzgelegenheiten zum Ausruhen.

Ein eigens erstellter Videoguide führt in Österreichischer Gebärdensprache durch die Räumlichkeiten des Museums und bietet Hintergrundinformationen zu 61 Stationen des DomQuartiers. Um die Inhalte auch Besucherinnen und Besuchern aus anderen Ländern bzw. mit anderen Gebärdensprachen verständlich zu machen, werden Eigennamen und einzelne Begriffe im Fingeralphabet und mit Untertiteln gezeigt. Im Bild: Reinhard Grobbauer, Leiter des Gehörlosenverbandes Salzburg, bei der Erstellung des Gebärdensprachvideos.
Finanziert, und damit erst möglich gemacht, wurde das Service zur Hälfte aus den Mitteln der Behindertenbeauftragten der Stadt Salzburg. Die Videos selbst wurden von Experten des Behindertenbeirates der Stadt Salzburg, dem Leiter des Salzburger Gehörlosenverbandes und dem Leiter der Sozialen Initiative Salzburg erstellt. Gegen Vorlage eines Ausweises sind die iPads mit den Gebärdensprachvideos kostenlos an der Museumskassa in der Residenzgalerie erhältlich.
Als Vorbild dienten die seit 2014 im Schloss Hellbrunn und bei den Wasserspielen erfolgreich angebotenen Videoguides, die ebenfalls in Kooperation mit der Stadt Salzburg und dem Behindertenbeirat hergestellt wurden. Anja Hagenauer als Vorsitzende des Behindertenbeirats der Stadt freut sich, dass mit dem DomQuartier eine weitere wichtige kulturelle Einrichtung diesem Beispiel gefolgt ist. Das DomQuartier habe auf dem Weg zur Barrierefreiheit bereits mehrfach auf die Expertise des Behindertenbeirates vertraut und so könne nach und nach ein hervorragendes Kulturangebot für alle zugänglich gemacht werden.

Barrierefreiheit sei viel mehr als nur "rollstuhlgerecht",hieß es in einemPressegespräch heute Donnerstag (16.7.), bei dem Kulturreferent Heinrich Schellhorn gemeinsammit DomQuartier-Geschäftsführerin Elisabeth Resmann, Reinhard Grobbaue vom Salzburger Gehörlosenverbands und Josef Schinwald vom Salzburger Blinden- und Sehbehindertenverband das Gesamtkonzept fürs behindertengerecht eingerichtete DomQuartier vorstellten.

Statistisch seien 20 Prozent der Bevölkerung von einer gesundheitlichen Einschränkung betroffen und hätten somit im weitesten Sinn "Behinderungen", so die Fachleute. Damit der 1,3 Kilometer lange Rundweg durch das DomQuartier allen gleichermaßen zugänglich ist, wurden physisch-bauliche, kommunikative, intellektuelle, soziale und ökonomische Aspekte gleichermaßen berücksichtigt. "Das DomQuartier Salzburg steht für einen partizipatorischen Ansatz, die universelle Zugänglichkeit von Kunst und Kultur ist uns sehr wichtig. Alle Menschen, ob Groß oder Klein, Jung oder Alt, mit oder ohne Behinderungen, sollen das DomQuartier in derselben Weise nutzen und genießen können", betont Elisabeth Resmann.

„Barrierefreiheit ist für den Behindertenbeirat der Stadt Salzburg ein vorrangiges Anliegen“, sagt auch Anja Hagenauer. „Wir wollen sowohl für alle Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt als auch für unsere Gäste alle Angebote barrierefrei zugänglich machen. Deshalb engagiert sich der Behindertenbeirat nicht nur für bauliche Barrierefreiheit, sondern auch etwa für den barrierefreien Zugang zu Kunst und Kultur.“ Man sei diesbezüglich bereits mit anderen kulturellen Einrichtungen im Gespräch, so Hagenauer, denn ein barrierefreier Zugang sei im Grunde eine Selbstverständlichkeit. „Wir möchten Salzburg einfach für alle ein Stück lebenswerter machen. Gemeinsam mit dem DomQuartier sind wir diesem Ziel wieder einen Schritt näher gekommen.“ (InfoZ/LK)

Bild: Stadt Salzburg

 

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