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Drache und Ente

STICH-WORT

17/06/11 Begegnet man derzeit der Landesrätin Tina Widmann, fühlt man sich unweigerlich hinein versetzt in Brehms Tierleben. Ein feuerspeichender Drache, aber auch eine schwarze Ente spielen derzeit eine Rolle.

Von Reinhard Kriechbaum

altDer Drache hat der schriftstellerischen Ader der Landesrätin zu tun, die schon mehrere Kinderbücher veröffentlicht hat, zum Beispiel „Die Schluchtensusl“ (1996). Im neuesten, schon vierten Kinderbuch geht es um den Drachen Schmidolin, das Maskottchen der Schmittenhöhe-Bergbahnen in Zell am See.

Drachen haben die Eigenheit, Feuer zu speien. Aber nicht nur sie. Auch mit den Jusos, genauer: mit deren Damen-Untergruppe „Badgirls“, ist nicht zu spaßen. Auch die haben Feuer gespuckt und dabei offensichtlich eine Ente verkohlt. Jedenfalls haben sie Tina Widmann eine „Schwarze Ente“ verliehen. Die (schwarze) Landesrätin ist die erste „Preisträgerin“

altWieso das? Die „Badgirls“ - eine Gruppe politisch interessierter und engagierter junger Frauen rund um LAbg. Niki Solarz und SPÖ-Frauengeschäftsführerin Julia Rafetseder - möchten den Sinn für familien- und frauenfeindliches Verhalten schärfen. Deshalb wollen sie missliebigen Gegnerinnen und Gegnern künftig eine „Schwarze Ente“ verleihen.

Tina Widmann trifft es wegen ihrer jüngsten Aussagen zum weiteren Ausbau der Kinderbetreuung auserkoren, weil sie – so heißt es in der Aussendung der „Badgirls“, die Bemühungen der Bundesregierung um die Betreuung von unter Dreijährigen „mit abstrusen Begründungen“ ablehne. Tina Widmanns Feststellung, dass „in bäuerlichen Gegenden die Mütter ihre Kinder zumindest die ersten drei Jahre selbst betreuen wollen“, ist für die Juso-Damen „nur ein kleiner Teilaspekt eines sehr komplexen Themas“: Natürlich sei es „für Frauen, die ihren Arbeitsplatz zu Hause haben, einfacher, Beruf und Familie zu vereinbaren“. Es gebe aber unzählige Alleinerzieherinnen und weniger gut verdienende Mütter und Väter, die auf Betreuungsplätze für unter Dreijährige angewiesen seien. Mit „ihrer Wortwahl und der Ablehnung weiterer Verbesserungen in der Kinderbetreuung“ vertrete die Landesrätin „ein deutlich konservatives Weltbild, das nicht der Lebensrealität des 21. Jahrhunderts entspricht“.

 

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