Mozart spielen
STICH-WORT
25/10/19 Jetzt ist Mozart also endgültig unsterblich, zumindest im Playmobil-Format. Plastik verrottet bekanntlich nicht. Musik- und andere Pädagogen können sich zufrieden zurück lehnen: Mozart spielen wirkt sich ja, wie man immer wieder zu beweisen versucht hat, ungemein förderlich auf die junge Persönlichkeit aus. Freilich: Es besteht Verschluck-Gefahr von Kleinteilen!
Von Heidemarie Klabacher
Der Bogen schaut aus, wie ein Schießgewehr, sonst aber: „Mozart wird in seiner originalen Kleidung dargestellt, in einem roten Rock, einer dekorativen Weste und einem der damaligen Zeit entsprechenden modischen Rüschenvolant.“ Dazu Gold-Schnallen-Schuhe und Puder-Perücke mit Zopf.
Das seien „Ausstattungs-Details, welche nicht nur Playmobil-Fans begeistern“, jubelt die Stiftung Mozarteum und betont: „Mozart war nicht nur ein begnadeter Komponist, er faszinierte seine Anhängerschaft vor allem als Pianist, aber auch als Geiger.“ Mozarts Violinkonzerte seien alle in Salzburg entstanden. Drum hat der neue Playmobi-Mozartl auch eine Geige in der Hand: „Schon im Alter von fünf Jahren konnte Wolfgang Amadé Klavier und bald auch Geige spielen. Mozarts Können auf der Violine war sehr groß, wenn auch sein Verhältnis zur Geige im Laufe der Jahre sehr zwiespältig wurde.“
„Die Sonderfigur von Playmobil bietet Jung und Alt einen spielerischen Zugang zum Leben Mozarts und seiner Zeit in Salzburg“, befindet man bei der Stiftung. Ausstattung und Gestaltung der Figur sei immerhin durch die wissenschaftliche Abteilung der Stiftung Mozarteum erfolgt, man wollte „ein möglichst originales Abbild schaffen“. Und Realismus zeichnet ja auch die Rettungs- und Bauersleute der Playmobil-Kollektionen quer über die Jahrzehnte aus. Vielleicht kann man mit einem Orchester (oder auch nur einem Streichquartett oder Bläseroktett) in Playmobil-Bauweise ein wenig nachlegen?
Die Stiftung Mozarteum, als Non Profit Organisation, unterstütze, heißt es in einer Aussendung, mit den Erlösen aus dem Verkauf der Figur vielfältige Aktivitäten zur Bewahrung des Erbes Mozarts. „Ein zwölfseitiges Begleitheft in der Packung der Playmobil-Sonderfigur informiert in deutscher und englischer Sprache über Mozarts Leben, seine musikalischen Werke und die Museen der Stiftung Mozarteum in Salzburg“. Und Mozart selber? Der soll ja Humor gehabt haben. Wolferl fände den Marketing-Gag wahrscheinlich ur-witzig.