Weihnachten sortenrein
STICH-WORT
02/04/19 Das Stille Nacht-Jahr ist vergangen, aber keineswegs vorbei. Was gab es nicht alles über das schlichte Lied zu sagen und zu lernen. Wie viele Stille Nacht-Bücher sind erschienen! Eine Auswahl ist seit heute Dienstag (2.4.) im frisch eröffneten Stille Nacht-Shop in der Griesgasse erhältlich. Auch wirklich dicht auf die Stille Nacht-Kapelle schneiende Schneekugeln. Und Franz Xaver-Bitter.
Von Heidemarie Klabacher
Die Geschäftsfassade ist noch nicht ganz fertig. Die bestimmende Farbe des Postkartenständers neben der Eingangstür ist blau. Man kommt, auch im Shop selber, ganz ohne weihnachtlichen rot-grün-Glitzer aus. Der längst nicht mehr versiegende Touristenstrom quert lemmingartig gut siebzig Meter weiter salzachaufwärts die menschenleere Gries- in Richtung Getreidegasse. Der neue Stille Nacht-Shop wirkt beinah ein wenig nüchtern. Das macht Mut.
Das stilvoll gezeichnete, inhaltsreich und virtuos erzählte Stille Nacht-Bilderbuch von Werner Thuswaldner etwa gibt es in vier Größen, vom klassischen Bilderbuchformat abwärts bis zur Hosentaschen-Miniatur (die aber ein anderes Cover hat). Ein kleines „Mappenwerk“ mit recht hübschen Drucken von Stille Nacht-Orten ist auch mit Japanischer Kalligraphie beschriftet, es wird wohl ebenfalls das erste Verspaar sein. Silent Night, holy Night heißt es jedenfalls in einer stilisierten Schrift, die Kennern als Unziale bekannt ist.
Die Unternehmer Daniela Krist und Christoph Thür haben bereits einen Stille Nacht-Shop in Oberndorf. Kein Wunder also, dass der Echte Oberndorfer Kräuterbitter Franz Xaver und der Echte Oberndorfer Punsch Joseph nun auch in Salzburg erhältlich sind. Ein paar Mozart-Devotionalien dürfen schon sein... Der Stille Nacht-Kuss ist nicht von Klimt, sondern von einem Pralinenmacher.
Wenn einem am 2. April schon so weihnachtlich zumute ist, hüpft man natürlich weiter in die Judengasse. Im Shop dort hängen Ostereier auf Christbäumen und Christbaumkugeln auf Weidenzweigen: Bei aller weihnachtlichen Osterfreude, die wohl gegen Ende der Fastenzeit vorherrschend ist, kommt auch die österliche Weihnachtsfreude nicht zu kurz.
