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Die Meistersinger von Salzburg

SALZBURGER FESTSPIELE 2013 / OPER

07/11/12 „Die ‚Meistersinger’ sind das logischste Stück von Wagner für Salzburg.“ Weil an Musik herumgenörgelt und in Künstlerkreisen intrigiert wird? Alexender Pereira sieht im „Ensemble-Geist“ eine Verwandtschaft zwischen Mozart und Wagner. Und Wagner und Verdi feiern 2013 ihren zweihundertsten Geburtstag: Diese drei Komponisten prägen das Opernprogramm der Salzburger Festspiele 2013.

Von Heidemarie Klabacher

Ein Ausreißer aus der Trias „Mozart, Wagner, Verdi“ ist Vincenzo Bellinis „Norma“ (mit Cecilia Bartoli), als Übernahme von den Pfingstfestspielen). Der Schöpfer der konzertant präsentierten Oper „Jeanne d’Arc“, Walter Braunfels, war ein in der NS-Zeit verfemter Komponist. Braunfels war zuvor in der Musikwelt so anerkannt wie Franz Schreker oder Richard Strauss. Mit der Oper „Gawain“ von Harrison Birtwistle löst Pereira sein Versprechen ein, jedes Jahr eine zeitgenössische Oper zu bringen. Die geplante Uraufführung einer Oper von György Kurtag musste ja verschoben werden, weil das Stück noch nicht fertig ist. „Man muss abwarten können, bis der Komponist glücklich ist mit seinem neuen Werk.“ Die Oper über den Ritter der Tafelrunde von Harrison Birtwistle sei bislang nur in unterschiedlichen Fassungen am Royal Opera House Covent Garden aufgeführt worden, so Pereira. Der Dirigent Ingo Metzmacher und der Regisseur Alivs Hermanis, die heuer mit den „Soldaten“ einen Triumph eingefahren haben, bringen "Gawain" in die Felsenreitschule.

„Ohne Mozart-Pflege sind die Salzburger Festspiele nicht möglich“, verkündete Festspielintendant Alexander Pereira heute Mittwoch (7.11.) bei der Programmpräsentation zu den Festspielen 2013.Als Koproduktion mit der Stiftung Mozarteum bringen die Festspiele "Lucio Silla" mit Rolando Villazón im Haus für Mozart heraus. Damit wolle er zeigen, so Pereira, „dass die Salzburger Institutionen zusammenarbeiten und gemeinsam etwas Tolles schaffen können“. Marc Minkowski dirigiert die Oper des sechzehnjährigen Mozart, Regie führt Marschall Pynkoski. Lucio Silla gilt als Schnittstelle zwischen dem Schaffen des Wunderkindes Mozart und dem des reifen Komponisten.Einer im Sängerteam: Rolando Villazón.

Und „ohne späten Mozart kann man erst recht nicht existieren", so Pereiera. Auch sei „der Moment gekommen, wo ein neuer daPonte-Zyklus erscheinen muss“: Franz Welser-Möst am Pult der Wiener Philharmoniker und Sven-Eric Bechtolf sind dazu ausersehen, die künftigen Erscheinungsformen der drei späten Mozart-Opern zu bestimmen: „Così fan tutte“ wird in der Ausstattung von Rolf und Marianne Glittenberg in fünf Aufführungen im Haus für Mozart gespielt. Es singen u.a. Malin Hartelius und Marie-Claude Chappuis.

Auch ein „Salzburger Mozart-Ensemble“ soll - diesmal wirklich - gebildet werden. Dazu sollen die Sängerinnen und Sänger der zentralen Partien auch in Figaro und Don Giovanni zusammenarbeiten.

„Die Entführung aus dem Serail“ wird als gemeinsames Projekt der Festspiele mit Servus TV im Hangar 7 über die Bühne gehen: „In mehreren Stationen. Das Publikum kann live jeweils nur Teile erleben. Nur in der TV-Produktion fließen die Teile zur Gesamtaufführung zusammen.“ In Züricher Hauptbahnhof hat Pereira einst ein vergleichbares Projekt umsetzen lassen. Hans Graf, den Pereira auch für eine Mozart-Matinee zurück nach Salzburg geholt hat, wird in dieser „Entführung“ die Camerata Salzburg dirigieren.

Richard Wagners „Meistersinger“ eröffnen am 2. August das Opernprogramm 2013: Es dirigiert Daniele Gatti, Regie führt Stefan Herheim: „Das Bayreuther Parsifal-Team.“

In einer konzertanten Aufführung steht Wagners Rienzi unter der Leitung von Philipe Jordan auf dem Wagner-Plan. Im fünften Konzert der Wiener Philharmoniker (unter Lorin Maazel) finden sich noch das "Siegfried-Idyll" und der erste Akt aus der "Walküre". 

Auf der Verdi-Liste stehen die fünfaktige Fassung des „Don Carlo“ im Großen Festspielhaus in der Regie von Peter Stein unter der Leitung von Antonio Pappano und „Falstaff“ im Haus für Mozart in der Regie von Damiano Michieletto unter der Leitung von Zubin Mehta. Es werde ein „sehr kammermusikalischer“ Falstaff angestrebt, betont Alexander Pereira, "mit nur acht Ersten Geigen". Von den drei Bühnen der Festspiele habe man sich bewusst für die mit dem intimsten Orchestergraben entschieden. Dazu kommen konzertante Aufführungen von „Giovanna d’Arco“ mit Anna Netrebko in der Titelrolle unter der Leitung von Paolo Carignani und „Nabucco“ unter der Leitung von Riccardo Muti.
(Wird fortgesetzt)

Das Festspiel-Kalendarium 2013: www.salzburgerfestspiele.at/spielplan
Das Schauspiel bei den Festspielen: www.salzburgerfestspiele.at/schauspiel
Bilder: SFS/A. Venzago/F. Broede/A. Kenney/D. Acosta
Zum Kommentar Alleinstellungsmerkmal: Salzburg
Zur Programmvorschau Festspiele 2013/Schauspiel „Gemeinschaft der zukünftigen Toten“


 

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