Harte Fakten, spannende Inhalte, sichere Mauern
SALZBURG MUSEUM / HINTERGRUND (3)
22/01/16 Mit insgesamt 842.000 Besucherinnen und Besuchern war 2015 das bislang erfolgreichste Jahr in der Geschichte des Salzburg Museum. Der Aufwärtstrend hat angehalten, das besonders erfolgreiche Museumsjahr 2014 mit 834.184 Gästen wurde übertroffen. Direktor Martin Hochleitners ehrgeizige Pläne gelten der Hard- und der Software des Museumsbetriebes.
Von Heidemarie Klabacher
Das vom Salzburg Museum betriebene Festungsmuseum war mit 675.005 auch 2015 wieder der Besuchermagnet. „Allerdings konnten auch die weiteren Häuser ihre Zahlen entweder leicht verbessern oder halten“, berichtet Direktor Martin Hochleitner. So brachte es etwa das Domgrabungsmuseum von 5.711 im Jahr 2014 auf 6.061 im Vorjahr. Im Volkskundemuseum Monatsschlössl wurden 14.368 Gästen gezählt.
Im Stammhaus (mit Neuer Residenz, Panorama Museum und Glockenspiel) wurde heftig umgebaut, was die zeitweise Schließung großer Ausstellungsbereiche notwendig gemacht und im vierten Quartal zu einem Rückgang von 7.424 Gästen geführt hatte. Zusammen mit den drei überaus erfolgreichen ersten Quartalen wurden 2015 80.911 verzeichnet.
In der Neuen Residenz und im Spielzeug Museum werden die Besucher nach ihrer Herkunft gefragt. Daraus ergaben sich folgende Zahlen: Neue Residenz: Salzburg Stadt (30 Prozent), Bundesland Salzburg 6 Prozent; weitere Bundesländer (4); Deutschland (15); USA (12,4); Japan (8,5); Italien (6); Frankreich (2,7); Sonstige (15,4; davon Schweden, Russland, Spanien, Indien und weitere je unter 1 Prozent). Spielzeug Museum: Salzburg Stadt (42,4 Prozent), Bundesland Salzburg (17 Prozent); weitere Bundesländer (12,5); Deutschland (12,6); Italien (4,4); Sonstige (11,1; davon USA, Frankreich, Schweden, Russland, Spanien, Indien und weitere je unter 1 Prozent).
Daraus schließen die Verantwortlichen, dass die beiden Museen für die Stadt Salzburger eine große Rolle spielen und „besonders das Spielzeug Museum sich als das Familienmuseum in und für Salzburg“ erweise. Zudem belege die Statistik „die hohe Bedeutung des touristischen Publikums für Museen in Salzburg“. Aber es kommen zu wenig Besucher aus dem Bundesland Salzburg. Angebote, wie etwa die Übernahme der Buskosten für Schülerinnen und Schüler aus dem Bundesland durch den Museumsverein seien daher durchaus notwendig; der Gästebindung dienen sollen aber auch Aktionen wie den Gemeindetage oder die Lehrlingsprojekten im Rahmen der Landesausstellung 20:16.
Ein besonders Anliegen ist Direktor Martin Hochleitner die „Etablierung des Wissenszentrum Salzburg“ in den nächsten drei bis fünf Jahren. „Als größtes Kunst- und Kulturhistorisches Museum in Salzburg will das Museum mit der Neukonzeption den Sprung von einem musealen, durch Ausstellungen geprägten Präsentationsort zu einem modernen Kontext des Wissenstransfers machen, in dessen Zentrum die mit Objekten verknüpften Inhalte stehen“, so Museumsdirektor Martin Hochleitner.
Was immer das heißen soll: Derzeit werden jedenfalls einige Standorte geprüft und die Stadt habe den dezidierten Wunsch, „dass der Standort des Wissenszentrums im Stadtgebiet liegen und damit auch als Leitprojekt im Rahmen der ‚Wissensstadt Salzburg’ umgesetzt werden soll“.
Kooperationen inhaltlichem und wirtschaftliche Natur mit Medien- und Wirtschaftspartnern, Kultureinrichtungen und Universitäten, gehören ebenfalls zu Hochleitners Prinzipien: „Seit 2013 werden regelmäßig führende europäische Museen in das Salzburg Museum eingeladen. Das Albertinum Dresden und das Wallraf-Richartz Museum Köln waren bereits zu Gast. Heuer sind wir selbst eingeladen und richten zwischen 17. Oktober 2016 und 16. Jänner 2017 eine Ausstellung im Louvre in Paris aus“, berichtet Hochleitner. Im Gegenzug wird der Louvre zwischen 1. Juni und 1. September 2017 mit der Ausstellung „Dem König zur Lust – Meisterzeichnungen aus dem Louvre“ zu Gast in der Neuen Residenz sein.
Barrierefreiheit, Sicherheit und moderne Infrastruktur gehören – selbstverständlich – dazu. Stammhaus und Spielzeugmuseum entsprächen modernen Kriterien. „In den nächsten Jahren müssen auch Lösungen für die beiden Ausstellungen im Domgrabungs- und im Festungsmuseum gefunden werden“, so Direktor Martin Hochleitner. Gerade das aus den 1970er Jahren stammende Domgrabungsmuseum bedürfe dringend einer grundsätzlichen Neukonzeption. Die Neugestaltung des Festungsmuseum sei dagegen bereits beschlossen und soll bei laufendem Ausstellungsbetrieb zwischen 2016 und 2018 „modulartig“ durchgeführt werden. Dann sollte es „mehr vertiefende Informationen zur Baugeschichte der Festung“ geben sowie ein spannendes Angebot für Kinder- und Jugendliche. (Ende der Serie)