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Eine große Sache

MUSEUM DER MODERNE / SAMMLUNG GENERALI FOUNDATION

17/01/14 Valie Export, Harun Farocki, Andrea Fraser, Isa Genzken, Bruno Gironcoli, Dan Graham, Pichler, Martha Rosler, Allan Sekula, Franz West, Heimo Zobernig... Dem Museum der Moderne Salzburg wird die gesamte – international hoch anerkannte - Sammlung Generali Foundation als Dauerleihgabe anvertraut. Inklusive Archiv und Bibliothek. Ab sofort in kleinen Schritten bis 2015.

Von Heidemarie Klabacher

427Die Kunstwerke werden in den nächsten zwei Jahren quasi „kleinweis“ nach Salzburg kommen, ab 2015 wird eine der international bedeutendsten Privatsammlungen an der Salzach beheimatet sein. „Es ist eine enge und langfristige Partnerschaft“, sagte Sabine Breitwieser, die Direktorin des Museums der Moderne, heute Freitag (17.1.) bei der Bekanntgabe der Parterschaft zwischen der Generali Fondation und dem MdM. Die gesamte 2.100 Werke der Gegenwartskunst umfassende Sammlung mit Arbeiten von insgesamt 250 Künstlerinnen und Künstlern kommt als Dauerleihgabe zunächst für 25 Jahre nach Salzburg.

Die Sammlung Generali Foundation sei „sehr wissenschaftlich ausgerichtet“, erinnert Sabine Breitwieser, die von 1988 bis 2007 die Sammlung geleitet hat. Auch die Fachbibliothek und das Archiv werden mittelfristig nach Salzburg kommen. Und – das wohl Spannendste: „Die Generali Foundation wird weiterhin Kunstwerke sammeln.“ Es kommt also nicht nur eine hochkarätige, sondern auch eine lebendige und sich weiter entwickelnde Sammlung auf den Möchsberg. Ein Geschoß des MdM Mönchsberg werde künftig als Schausammlung in wechselnder Auswahl Werke aus der Sammlung Generali Foundation zeigen, „in Dialog mit anderen Ausstellungen und Sammlungen“, kündigt Sabine Breitwieser an.

428Die Generali Foundation habe zu einem Zeitpunkt zu sammeln begonnen, „wo das, was die Sammlung heute zeigt, absolute Avandtgarde war“. Das sagte Dietrich Karner, der Präsident Generali Foundation und Vorsitzende des Aufsichtrates Generali Holding. Heute gehörten die in der Sammlung vertretenen Künstlerinnen und Künstler „weitgehend zum Establishment“. Die Sammlung sei mit 2100 Werken von 250 Künstlerinnen und Künstlern „scharf konturiert“. Man habe bei der Planung und Konzeption langfristig gedacht und jede Ausstellung seit 1988 auch wissenschaftlich aufgearbeitet, so Dietrich Karner. „Die Kataloge dieser Ausstellungen sind teils Schlüsselwerke für das bessere Verständnis dieser Künstler“.

Nicht nur Sammlung und Dokumentation habe man sich zur Aufgabe gemacht, sondern auch die Restaurierung und Konservierung. Die Video-Arbeiten etwa einer Valie Export wären längst nicht mehr existent, hätte man sich nicht auch um den Erhalt der Bänder gekümmert. Hier sei Pionierarbeit geleistet worden.

430Mit der Übertragung der Sammlung wolle man sich „nicht aus einer Verantwortung davon stehlen“, betonte Dietrich Karner, der Präsident der Generali Foundation heute Freitag (17.1.) beim Pressegespräch. „Wir übernehmen die Finanzierung im gleichen Ausmaß wie bisher in Wien – aber eben in Zusammenarbeit mit dem Museum der Moderne Salzburg.“ Es kommt freilich nicht nur die Kunst samt Archiv und Bibliothek nach Salzburg. Das MdM werde vielmehr die Verantwortung für die gesamten Agenden der Sammlung übernehmen. Dazu gehört also etwa auch der Leihverkehr, ein zentraler Bereich dieser international hoch angesehenen Sammlung.

Warum die keineswegs alltägliche Übersiedelung von Wien nach Salzburg? „Wir sind in Wien mit der Größe der Sammlung an die Grenzen gestoßen“. Das Depot in Wien sei bis an den Rand gefüllt, man könne immer nur kleinste, jeweils aktuell dazukommende Werkgruppen zeigen. „In Salzburg ist deutlich mehr Platz, die Sammlung kann viel stärker präsent gemacht werden. Es war sehr gut in unserem Haus im vierten Wiener Gemeindebezirk, aber hier an diesem prominenten Standort spielen wir in einer anderen Liga“, bestätigte Peter Thirring, der Vorsitzende des Vorstandes Generali Holding Vienna.

429Platz genug in Salzburg? Seit wann? Wo doch vor nicht allzu langer Zeit Depotpläne für das MdM endgültig begraben wurden? Überraschenderweise haben Landeshauptmann Haslauer und Kulturlandesrat Schellhorn bei dieser Gelegenheit auch bekannt gegeben, dass die Depotfrage endgültig geklärt sei: Man führe Gespräche mit zwei Partnern und man werde bis 2015 Depoträume von externen Anbietern errichten lassen und anmieten. Ein Depot „auf der grünen Wiese, vielleicht in der Nähe eines Autobahnanschlusses“ habe auch große Vorteile, sagte dazu Direktorin Sabine Breitwieser.

Die Übersiedelung der Sammlung Generali Foundation nach Salzburg werde „sanft“ erfolgen, berichtete Präsident Karner, man werden in den nächsten zwei Jahren auch das Haus in Wien noch bespielen.

Bilder: MdM

 

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