Schifahrer, Noriker, Mönche
LANGE NACHT DER MUSEEN
05/10/12 Alte und uralte handgeschriebene und gedruckte Bücher - Kostbarkeiten von Weltrang - zeigt die Universitätsbibliothek in der Stadt Salzburg. Das Salzburger FIS-Landesskimuseum in Werfenweng erzählt in seiner Schau die Geschichte des Skisports. - Die Lange Nacht der Museen ist immer auch eine Nacht der Kontraste. Morgen Samstag (6.10.) ist es wieder soweit.
Von Heidemarie Klabacher
Ganz jung: Zum ersten Mal präsentiert sich das Literaturarchiv Salzburg in der Langen Nacht der Museen. Handschriften, Typoskripte und Briefe von Thomas Bernhard, Barbara Frischmuth, Peter Handke, Gert Jonke, Walter Kappacher, Karl Heinrich Waggerl und Stefan Zweig werden gezeigt.
Ganz alt: Seit etwa 1140 steht der „Felberturm“ in Mittersill. Er beherbergt seit fast fünfzig Jahren das Heimatmuseum mit Exponaten aus dem bäuerlichen Leben und dem traditionellen Handwerk, eine Mineraliensammlung, die Schau „Tauernwege“ zum historischen Handelsverkehr über den Felbertauern, ein Skimuseum und eine Sakralkunstsammlung.
Insgesamt 53 Institutionen präsentieren sich in Stadt und Land Salzburg zu ungewöhnlicher Stunde dem Publikum. Rein alphabetisch umrahmt die Universität das Angebot - von der „Abgusssammlung“ im Weinkeller der Alten Residenz mit ihren zweihundert Gipsabgüssen griechischer und römischer Statuen bis eben zur „Universitätsbibliothek“, die ihre Schatzkammer öffnet und „Kostbarkeiten aus 1000 Jahren“ zeigt.
Tief geschürft – im Wortsinn und nicht nur hinab in die Geschichte - wird auch im Bergbau- und Gotikmuseum Leogang: Im ehemaligen Bergverwalterhaus, das 1992 zum Museum umfunktioniert wurde, wird die Geschichte der Alltags- und Glaubenswelt der mittelalterlichen Bergknappen erzählt. Die weltweit einzigartige Sammlung von gotischen Heiligenfiguren aus dem gesamten Alpenraum ist das Herzstück im unterirdischen Museumsanbau.
Unverzichtbar zur Entwicklung menschlicher Kultur war das liebe Vieh: Daran erinnert etwa das Noriker-Museum im originalgetreu sanierten Samerstall in Niedernsill: Der Samerstall beherbergt neben dem Pferdemuseum auch eine historische Schusterwerkstätte und das Tauriska Mundartarchiv.
Mehr als 670 Museen, Galerien und Kulturinstitutionen in ganz Österreich und in Liechtenstein beteiligen sich am Samstag (6.10.) an der Langen Nacht der Museen, die auf Initiative des ORF-Marketings zum 13. Mal stattfindet. Das Mott heuer: „Kultur, die beflügelt“. „Seit der Premiere im Jahr 2000 haben mehr als dreieinhalb Millionen Menschen von diesem Angebot Gebrauch gemacht“, melden die Organisatoren. Die „ORF-Lange Nacht der Museen“ sei damit eine der größten kulturellen Veranstaltungen Österreichs.
Ein Ticket für alle: Die Tickets zur Langen Nacht der Museen kosten regulär 13 Euro und gelten am Samstag (6. 10.) von 18 Uhr bis 1 Uhr als Eintrittskarte und als Fahrschein für die Shuttlebusse zwischen den einzelnen Veranstaltungsorten. Ermäßigte Tickets um 11 Euro gibt es für Schüler, Studenten, Senioren, Menschen mit Behinderungen, Präsenzdiener und Ö1-Club-Mitglieder. Die regionalen Tickets kosten 6 Euro und ermöglichen den Eintritt in die regionalen Museen des Bundeslandes (ohne Shuttlebus-Service).
230 Häuser in ganz Österreich bieten auch eigene Programme für Kinder. Die Residenzgalerie Salzburg etwa lädt ab 18.30 zum Basteln von Geisterpuppen und zum Einsteigen bei „Kasperls Reise in die Unterwelt“. Es gibt wieder den Kinderpass – und ein kleine Geschenk.
Lange Nacht der Museen - Samstag (6.10.)
Stadt Salzburg: Infos und Tickets (13/11 Euro) sind bereits tagsüber erhältlich beim „Treffpunkt Museum“ am Universitätsplatz. Hier ist auch der zentrale Ausgangspunkt der Busrouten: In 15-Minuten-Intervallen werden von 18 Uhr bis 1 Uhr Nachts alle Veranstaltungsorte angefahren. Regionale Museen: Als Eintrittskarte für die Museen im Land Salzburg gilt das „Regionale Ticket“ zu 6 Euro. Details: langenacht.orf.at - Booklett-Download: langenacht.orf.at
Bilder: Universitätsbibliothek/Bergbaumuseum Leogang/RG/Museum Tauernbahn