Homepage nun auch für Gehörlose
HINTERGRUND / SALZBURG MUSEUM
04/07/12 Zu „Barrierefreiheit“ in Museen fallen einem spontan rollstuhltaugliche Rampen und Handläufe ein. Vielleicht auch größere Bildbeschriftungen oder Leih-Lupen. Aber es gehören auch spezifische Internet-Angebote dazu. Zum Beispiel Auskünfte in Gebärdensprache.
„Vor allem junge Gehörlose informieren sich immer mehr im Internet über
aktuelle Freizeit- und Kulturangebote“, weiß man im Salzburg Museum.
Deshalb wurden Gebärdensprachvideos auf die Homepage gestellt. Man sei
damit „wieder einmal ein Vorreiter in Punkto Barrierefreiheit in der
Salzburger Kulturlandschaft“, so Renate Wonisch-Langenfelder, Leiterin
des Bereiches Museum&Publikum im Salzburg Museum. „Barrierefreie
Kulturvermittlung ist für uns selbstverständlich, wir wollen ja
niemanden ausschließen. Unsere Angebote sollen für alle zugänglich
sein."
Für Gehörlose ist seit 2005 in der österreichischen Bundesverfassung die Gebärdensprache als „Muttersprache“ anerkannt – denn Deutsch kann von vielen Gehörlosen nur als Zweit- bzw. als Fremdsprache gelesen werden. Um ihnen also gleichberechtigten Zugang zu den Angeboten des Hauses zu ermöglichen, werden auch immer wieder Führungen in Gebärdensprache organisiert oder Gebärdensprachdolmetscher eingesetzt.
Christian Treweller von der Sozialen Initiative Salzburg zeigt sich begeistert vom Engagement des Salzburg Museum: "Schon bei der Neueröffnung 2007 wurde auf bauliche Barrierefreiheit geachtet, laufende Schulungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Hinblick auf Anliegen von Besucher mit Behinderungen waren für das Salzburg Museum seit damals selbstverständlich.“
Die Gebärdensprachvideos sind unter Beteiligung des Salzburger Gehörlosenverbandes und der Sozialen Initiative Salzburg im Rahmen des Projektes "XTension" entstanden. Dieses Projekt eröffnet Gehörlosen bessere Chancen im Berufsleben und wird vom Bundessozialamt Landesstelle Salzburg gefördert und unterstützt.
