Aufi muass i. Aber warum?
RESIDENZGALERIE / ART WALKING
27/09/11 "Wir machen Museum" heißt die Jugendschiene der Residenzgalerie. Jugendliche lassen sich von "Alten Meistern" inspirieren und setzen frische Akzente. Die Werke werden in der Residenzgalerie ausgestellt. Thema heuer: "Alpen und Tourismus" ausgehend von der Sonderschau "Alpen".
Von Heidemarie Klabacher
„Alpen und Tourismus“: In verschiedensten Workshops haben sich Schülerinnen und Schüler der Tourismusschulen Klessheim und Bad Hofgastein mit diesem Thema auseinandergesetzt. In Zusammenarbeit mit den Salzburger Künstlern Erik Hable, Franz Bergmüller und Friedrich Rücker entstanden Videos, Fotos, Objekte, Collagen und Installationen, die zum Nachdenken über Kunst anregen sollen. "Hier spiegeln
sich moderne Sichtweisen junger Menschen über Natur, Umwelt und Freizeitverhalten", so die Projektleiterin Residenzgalerie Monika Fermin-Vaez. Die entstandenen Werke samt einer umfassenden Projektdokumentation sind bis 6. November in den Schauräumen der Residenzgalerie zu sehen. Im direkten Dialog mit den "Alten Meistern".
Das Jugend-Projekt ART WALKING bezieht sich auf die Sonderausstellung der Residenzgalerie „Alpen“. Noch bis 6. November werden historische und zeitgenössische Alpendarstellungen gezeigt. ART WALKING setzt dazu jugendkulturelle Akzente.
„Junge Menschen, die mit dem Tourismus zu tun haben, wurden von der Residenzgalerie Salzburg eingeladen, ihren Arbeits- und Lebensbereich in kreativer Weise zu reflektieren", so Landeshauptmann-Stellvertreter Wilfried Haslauer bei der Pressepräsentation heute Dienstag (27.9.). Haslauer erinnerte daran, dass das "ambitionierte Ausstellungsprojekt" ART WALKING bereits die 11. Ausstellung der erfolgreichen museumspädagogischen Reihe "Wir machen Museum" ist.
"Wir wollten zeigen, dass trotz der touristischen Nutzung auch die Natur der Alpenlandschaft erhalten bleiben kann“, erklären die Mitglieder der Gruppe „Mountains in a box". In der Schachtel zu erleben: "Silvester auf einer Almhütte in den Bergen. Die Menschen feiern ausgelassen und heißen das neue Jahr mit einem prächtigen Feuerwerk willkommen. Der Mensch nutzt die alpine Landschaft kommerziell, lässt aber einen großen Teil der Natur unberührt. Sowohl die Guckkastenbühne als auch die Inszenierung mittels Feuerwerk verweisen auf die Inspirationsquelle, die dieser Arbeit zugrunde liegt: die Fotografie „Scene 51“ des Schweizer Künstlers Jules Spinatsch, der in seinem Langzeit-Projekt „Snow Management“ die kommerzielle Inszenierung der Alpen thematisiert."
"Auf übertriebene Art und Weise zeigen, wie wir Menschen im Laufe der Zeit die früher idyllischen Alpenlandschaften und Gletscher verändern bzw. zerstören“, will die Gruppe „Die Veränderung“ zeigen: "Zwei Gemälde des 19. Jahrhunderts aus dem Bestand der Residenzgalerie (Anton Hansch, Friedrich Loos) inspirierten zu großformatigen Collagen und transferierten die historische Landschaftsdarstellung ins 21. Jahrhundert. Das Eingreifen der Menschen in die Natur durch Massentourismus und Industrie wird mit übersteigerten Mitteln verdeutlicht."
Kritisches Bewusstsein wecken will die Gruppe „Der Berg lebt – der Berg als Projektionsfläche“ mit ihrer Videoinstallation: "Die positiven und negativen Seiten des Tourismus in ausgewählten Bildern darzustellen, war die Grundidee für die Installation. Dazu wurde ein Berg aus Pappmaschee gebaut, der als Projektionsfläche für ein selbstgestaltetes Video dient. Angeregt werden soll zur Selbstreflexion über das eigene Verhalten in den Bergen.