Bilder wie Musik zu hören
SALZBURG MUSEUM / ROBERTO LAURO
02/09/11 Feuervogel, Pastorale, Papageno und Papagena: Die Skulpturen aus Metall und Glas von Roberto Lauro passen gut in die Festspielzeit, auch wenn heuer keine „Zauberflöte“ und keine „Sechste Beethoven“ auf dem Programm standen.
Von Heidemarie Klabacher
Eine kräftige rote Spirale - wie von einem überdimensionalen Palmbuschen heruntergefallen - empfängt die Besucher schon Hof des Salzburg Museums. Feinere Metallbänder - also schmälere Hobelscharten - in Gelb, Rot und Grün ranken sich herum.
Werden die Skulpturen kleiner, können sich diese verschiedenen Elemente bewegen und gegeneinander verdrehen: Das veränderbare Bild ist wichtig für den 1932 in England geborenen Schweizers mit italienischen Wurzeln.
Für die Ausstellung in Salzburg geschaffen hat Roberto Lauro die Skulptur „Papageno und Papagna“. Die meisten Arbeiten - Metallobjekte und Ölbilder - sind in der Säulenhalle zu sehen.
An Schmetterlinge oder eigenwillige Insekten aus fest gewordener Luft erinnern die eher von Glas dominierten Arbeiten. An winzige Hochschaubahnen mit verwegenen Loopings viele der Arbeiten vor allem aus Metall. Die strenger strukturierten Stücke? Ausschnitte aus Planetenbahnen?
„Die Werke von Roberto Lauro sind metaphysische Gebilde aus Licht und Reflexion, aus Form und Kraft, Rhythmus und Energie“, fasst es Ausstellungskurator Peter Husty zusammen. „Von Anfang an ist er von den Impressionisten und deren Wiedergabe von Licht stark beeindruckt, von den anfänglich gegenständlichen Bildern führt ihn sein Weg bald zur Abstraktion.“
Früh schon folgte Roberto Lauro dem Rat seines Lehrers, „Bilder wie Musik zu hören“. „Die Musik ist Farbe und gibt die Möglichkeit, Rhythmus in Bildern zu erfassen.“ Auch Roberto Lauros Website kann man nicht besuchen, ohne bei jedem Werk Musik zu hören.
Lauro studierte in Amsterdam, Bern und Zürich, um 1950 beginnt seine selbstständig künstlerische Tätigkeit. Seit den 1970er-Jahren verwendet Lauro Metallplatten, die er bemalt und „durch Aufbrechen und Aufschneiden zur Skulptur werden lässt“: So kann Licht eindringen, neue Blickwinkel eröffnen sich - vor allem, wenn Teile der Skulptur beweglich sind: „Immer wieder entstehen im Betrachten dieser kinetischen, dreidimensionalen Bilder neue Werke.“
In den späteren Neunzigerjahren kommen die ersten großen Schleifen-Skulpturen. Glas - und damit zusätzliche Reflexe und Lichteffekte - ist als weitere Dimension dann bald dazugekommen. „Ich male nicht das Sehen sondern das empfinden.“