… gibt sympathischen Atem
HAUS FÜR STADTGESCHICHTE / DRESDEN
03/08/11 Seit zwanzig Jahren sind Salzburg und Dresden Partnerstätte, Anlass für eine Ausstellung von „Schätzen des Stadtarchivs Dresden" im Salzburger „Haus der Stadtgeschichte“: von alten politischen Sitten und neuerer Reinlichkeit.
Alte Urkunden bleiben Papier, solange man sie nicht mit Geschichten illustriert. Da gibt es zum Beispiel jenes Dokument, das Unstimmigkeiten um die Vereinigung von Alten-Dresden und Neuen-Dresden 1550 erhellt. Die Altendresdner Bürger waren „not amused“, weil das eine Minderung ihrer Vorrechte bedeutete. Ihr Bürgermeister und der Stadtschreiber trugen ihr Anliegen dem Kurfürsten vor, aber der machte kurzen Prozess und ließ beide einsperren, bis sie Gefügsamkeit gelobten. – Das erinnert an ein denkwürdiges Ereignis in Salzburg, als der Stadtherr, Erzbischof Leonhard von Keutschach, 1511 die Ratsherren und den Stadtschreiber inhaftieren ließ und von der nach Autonomie strebenden
Stadt den Verzicht auf ihre Privilegien erzwang. So funktionierte seinerzeit Stadtpolitik.
In der Schau zu sehen sind auch zwei Originalpläne der Dresdner Frauenkirche von 1733 des Baumeisters George Bährs. Getreu den Vorgaben wurde die Frauenkirche von 1992 bis 2005 wieder aufgebaut.
Ins Schmunzeln kommt man angesichts einiger Schnupftabakdosen. Deren Deckel sind mit Ziegenböcken und Hohnsprüchen auf die Schneider verziert: „Schneider, Schneider meck-meck-meck“ heißt es noch bei Wilhelm Busch.
Der Dresdner Zirkus Sarrasani war auch oft in Salzburg zu Gast. Das 1902 im Raum Dresden gegründete Unternehmen wird bereits in vierter Generation von dieser Familie geführt. 
Ebenfalls in Dresden zu Hause: der Odol-Unternehmer Karl August Lingner. Die BesucherInnen werden zu diesem Thema neben historischen Odolflaschen auch Ansichtskarten der Internationalen Hygieneausstellung zu sehen bekommen.
